Büros sind derzeit nicht gefragt. Viele Angestellte arbeiten nach wie vor daheim, die Unternehmen investieren in Zeiten schwacher Konjunktur ohnehin wenig, und erst recht nicht in Beton.
Die BayernLB erwartet weitere Preisrückgänge bei Gewerbe- und Büroimmobilien. Der Markt bleibe herausfordernd, sagte Vorstandschef Stephan Winkelmeier in München. "Herausfordernd meint, dass es da wenig Transaktionen gibt im Moment, alle Investoren noch abwarten und eine Preisbereinigung dann noch stattfinden muss."
Die Gewerbeimmobilienbranche ist seit gut zwei Jahren in einer Krise, verursacht unter anderem durch den Anstieg der Zinsen und die mit der Konjunkturflaute einhergehende geringe Nachfrage. Da nach wie vor viele Büroangestellte daheim arbeiten und viele Firmen sich eher verkleinern als vergrößern, sind vor allem Bürogebäude schwer verkäuflich.
Ausgenommen sind demnach nur Spitzenimmobilien wie die kürzlich verkaufte Münchner Edel-Einkaufspassage "Fünf Höfe". "Die anderen gehen noch nicht", sagte der BayernLB-Chef. Teilweise sind demnach den potenziellen Käufern die Preise nach wie vor zu hoch, oder die Verkäufer wollen keinen Preisnachlass gewähren. "Entweder weil der Käufer noch nicht bereit ist, die Dinge hinzulegen oder der Verkäufer nicht bereit ist, die Schmerzen zu erleiden."
Einen Aufschwung sieht Winkelmeier bisher nicht. "Die weitere Belebung dieses Segments hängt von Zinsen, von Zutrauen und von Investitionsbereitschaft ab. Und das sehen wir momentan, heutiger Stand, nicht."
Die Finanzierung von Gewerbeimmobilien ist ein Geschäftsfeld der BayernLB, doch die Flaute in diesem Bereich gefährdet die Ziele der Landesbank nach Worten des BayernLB-Chefs nicht. Die Geschäftsentwicklung in den ersten sechs Monaten sei "durchaus okay". "Wir haben Themen im Immobilienbereich, aber keine, die zu einer Beeinträchtigung führen." Die BayernLB peilt in diesem Jahr einen Vorsteuergewinn von 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro an, etwas niedriger als im sehr gut gelaufenen Vorjahr.