Selbstgemachte Liköre sind ein beliebtes Geschenk. Und kein Hexenwerk. Mit nur fünf Zutaten, einem Einmachglas und etwas Geduld zaubern Sie einen raffinierten Homemade Cassis Likör für den Sommer. Hier gibt's das Erfolgsrezept.
Schwarze Johannisbeeren sind nicht jedermanns Sache. Selbst tiefschwarz schmecken sie vom Strauch noch leicht herb und gewöhnungsbedürftig. Allein als Leckerli für Amsel, Drossel, Fink und Star sind die vor allem in Frankreich sehr beliebten Cassis irgendwie aber auch zu schade. Marmelade daraus zu zaubern, ist die eine Variante. Allen Fans fruchtiger Spirituosen dürfte es eher bei unserer favorisierten Option warm ums Herz werden. Cassis-Likör oder Crème de Cassis, wie der tiefrote Klassiker in der Bourgogne genannt wird, kann man (leider) nicht aufs Brot schmieren. Richtig angesetzt wird der fruchtige Beerenlikör Ihrem Gaumen an lauen Sommerabenden auf dem Balkon aber mindestens genauso schmeicheln. Und das ist gar nicht mal so schwer.
Wir verraten Ihnen das Rezept aus nur fünf Zutaten und erklären, wie Sie Ihren Homemade Crème de Cassis hegen und pflegen sollten. Spoiler: Gut Ding will Weile haben.
Schwarze Johannisbeeren sind übrigens echte Vitaminbömbchen. Schon etwas mehr als 50 Gramm der kleinen Beeren decken bei einem gesunden Erwachsenen die empfohlene Tagesdosis Vitamin C. Dazu punkten Cassis mit viel Vitamin E sowie den Vitaminen B3 und B5. Auch als Kalium-Lieferant und Calcium-Quelle werden schwarze Johannisbeeren empfohlen. Die enthaltenen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren können zudem vor oxidativem Stress schützen. Kurzum: Schwarze Johannisbeeren können es in Sachen Nährwert locker mit ihren säuerlichen roten Kumpels und vielen anderen Beerenfrüchten aufnehmen. Doch zurück zum Thema.
Neben den bereits erwähnten Zutaten sollten für den Ansatz folgende Küchenutensilien auf der Arbeitsplatte bereitstehen:
Und schon kann's losgehen:
Mindestens drei Monate sollten die Früchte danach im Schnaps schwimmen, damit der Cassis-Likör beim ersten Tasting seinen vollen Geschmack entfaltet. Grundsätzlich gilt: Je länger die Früchte im Doppelkorn (oder Wodka) schlummern, desto feiner das Aroma. Tipp: Schreiben Sie das Ansatzdatum mit einem wasserfesten Stift auf den Glasboden. Wichtig: Der Ansatz muss regelmäßig gewendet und umgerührt werden. Achten Sie deshalb darauf, dass das Glas fest verschlossen ist. Zum Umrühren kann das Glas bedenkenlos geöffnet werden. Der hochprozentige Alkohol und der Zucker verhindern, dass die Früchte schimmeln. Beim Original Crème de Cassis ruhen die schwarzen Johannisbeeren übrigens ein ganzes Jahr im Schnaps.
Der Ansatz sieht nach zwei bis drei Monaten zwar schon lecker aus, trinken kann man ihn so aber nicht. Bevor der Cassis Likör in Flaschen abgefüllt wird, müssen die Früchte und Schwebstoffe raus. Das klappt entweder mit einem handelsüblichen Leinentuch, einem speziellen Seih- oder Passiertuch, einem klassischen Kaffeefilter oder einem Edelstahltrichter mit Mesh-Filter. Das Prinzip ist immer dasselbe. Der Satz wird portionsweise durch das Filtermaterial gedrückt. Und zwar so oft bis der Likör die gewünschte Reinheit hat. Wer kein Problem mit Schwebstoffen hat, braucht den Ansatz nur einmal durchs Passiertuch pressen. Ansonsten sind meist mehrere Durchgänge nötig.
Danach geht's ans Abfüllen. Dafür sollten einige leere Likörflaschen bereitstehen, die wie das Ansatzglas vor dem Befüllen mit heißem Wasser ausgespült werden müssen. Beim Abfüllen selbst hilft ein Edelstahltrichter, der in den Flaschenhals gesteckt wird. Wichtig: Die abgefüllten Flaschen danach gut verschließen und dunkel lagern, falls sie den edlen Tropfen später verschenken möchten. Und falls Sie direkt probieren möchten: À ta santé!
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