Die Südsee mitten in Niedersachsen – gibt es nicht? Gibt es sehr wohl. In Bad Pyrmont wartet einer der schönsten Parks Europas. Mittelmeer , Palmen, das Gefühl von Exotik: Wollen Menschen in Niedersachsen und Bremen dieses hautnah erleben, dann dauert es meist viele Stunden mit dem Auto, um an die Orte der sommerlichen Sehnsucht zu gelangen. Italien , Spanien , Griechenland – viel zu weit entfernt. Doch so weite Wege müssen nicht sein. Auch im Norden Deutschlands finden sich versteckte Schätze, die einem das Gefühl von Sandstrand und Sonne satt vermitteln. Ein Geheimtipp ist der Kurpark in Bad Pyrmont mit seinem Herzstück, dem Palmengarten. Über eine Fläche von rund 60 Hektar erstreckt sich der Kurpark im Herzen der Stadt. Mittendrin und Schmuckstück der Anlage: der 15 Hektar große Palmengarten. Etwa 500 Großpalmen werden jedes Jahr, sobald die Temperaturen es zulassen, aus ihrem Winterquartier geholt. Dann zieren sie das vielfach ausgezeichnete Areal. Unter anderem zum "TOP Kurort 2022" des "Focus"-Magazins wurde die Stadt gekürt. Hinzukommen zahlreiche weitere Preise. Bis zu 70.000 Pflanzen umrahmen die tonnenschweren Palmen Immer zu Ende April rollen die Gabelstapler an und karren die zum Teil tonnenschweren Gewächse an die dafür vorgesehenen Stellen. Das Ganze folgt einer strikten Ordnung, keine Pflanze werde willkürlich gesetzt, heißt es von der Staatsbad Pyrmont Betriebsgesellschaft mbH. Allein die Vorbereitungen nehmen etwa zwei Monate in Anspruch. Sogar Schwertransporte müssen genehmigt werden, um die Pflanzen aus ihrem Winterquartier in den Palmengarten zu bringen. Umrahmt sind die großen Gewächse von rund 70.000 Pflanzen, die jedes Jahr im Kurpark neu gesetzt werden. Der Bestand an alten Bäumen, zum Teil mehrere hundert Jahre alt, rundet das Ensemble ab. In diesem finden Besucher zudem markante Gebäude, wie zum Beispiel das Teehaus, die Arkaden samt Lesesaal und das Konzerthaus. Darüber hinaus sorgt der Erdbeertempel für historischen Charme. Kurpark blickt auf mehr als 300-jährige Geschichte zurück Der Palmengarten blickt indes auf eine etwa 110 Jahre alte Geschichte zurück. 1912 entstand die Anlage; die ersten Palmen kamen damals aus Italien. Der Kurpark selbst ist noch älter: Der Grundstein für die Hauptallee wurde bereits 1667 gelegt. Mit dem Auto sind es von Bremen aus etwa gut zwei Stunden nach Bad Pyrmont, von Hannover aus sind Besucher bereits in eineinhalb Stunden am Ziel. Am einfachsten ist die Anfahrt über die A2. Der Eintritt in den Palmengarten kostet für Erwachsene 6 Euro, Gruppen ab zehn Personen zahlen hingegen 4,50 Euro. Die Anlage ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Kurpark muss bis spätestens 21 Uhr verlassen werden. Hunde sind verboten.