In wenigen Wochen startet die neue Bundesliga-Saison. Fans im Ausland werden dann ein neues Angebot nutzen können. Aus Frankfurt berichtet Noah Platschko Die Spiele der Fußball-Bundesliga werden ab kommender Saison über einen sogenannten Saisonpass zu sehen sein – zumindest im Ausland. Das kündigte die DFL-Spitze um die beiden Geschäftsführer Marc Lenz und Steffen Merkel bei einem Treffen mit Medienvertretern am Donnerstag in Frankfurt an. Dafür wolle man mit einem Distributionspartner zusammenarbeiten. Man sei zuversichtlich, den Pass bereits "in wenigen Wochen" zum Saisonstart anbieten zu können, teilte Lenz mit. Dabei handle es sich um ein "komplementäres Angebot" zu den bereits existierenden Partnerschaften im Ausland. Darüber, wie viel ein solcher Saisonpass kosten wird, machte die DFL-Spitze keine Angaben. Bundesliga bei internationaler Vermarktung mit Nachholbedarf "Wir haben erstmalig in sämtlichen Auslandsmärkten die Option, auch via OTT-Angebot unsere Rechte zu distribuieren", so Lenz weiter. OTT steht für "Over the Top" und meint die Möglichkeit, über einen eigenen Kanal übers Internet seine Inhalte ausspielen zu können. Dies wird, für Nutzerinnen und Nutzer im Ausland, nun wohl bald auch über die offizielle Bundesliga-App möglich sein. Mit der neu geschaffenen Plattform will die DFL ihre Gesamterlöse aus der internationalen Vermarktung weiter steigern. Bereits in der Saison 23/24 konnte man mit TV-Neuabschlüssen eine Umsatzsteigerung von 58 Prozent erzielen. In Summe hängt die Liga bei Erlösen aus internationalen Medienrechten im Vergleich zur Premier League oder der spanischen La Liga weit zurück. Auf die Hintergründe der in den vergangenen Jahren verschlafenen Auslandsvermarktung wollte man am Donnerstag nicht näher eingehen. Im Geschäftsjahr 24/25 wolle man aber den Abschluss einer Partnerschaft für den amerikanischen TV-Markt weiter vorantreiben. Kein Update zum Streit mit DAZN Auch beim brisanten Thema Vergabe der nationalen Medienrechte gab die DFL-Spitze keine neuen Informationen bekannt. Mit Verweis auf das laufende Schiedsverfahren bat Steffen Merkel um Verständnis. "Ich kann nichts dazu sagen. DAZN hat geklagt. Wir vertreten die Interessen der Klubs und sind von den Gremien der Klubs bestätigt worden", so Merkel. Einen Zeitpunkt für einen Abschluss des Verfahrens konnte beziehungsweise wollte Merkel nicht nennen, verwies aber darauf, dass im Jahr 2005 die Rechte für die darauffolgende Saison erst im Dezember vergeben wurden. Besorgt zeigte man sich in Hinblick auf die Absicherung des nationalen Spielbetriebs in einem "unilateral festgelegten Rahmenterminkalender". Diese sei in Kontext der ansteigenden Spiele auf internationaler Ebene schwieriger geworden. Als DFL habe man "kein Mitspracherecht", so Lenz. Man fände im Austausch mit den internationalen Verbänden Bedingungen vor, die "immer schwerer zu akzeptieren sind". Ab der kommenden Saison präsentiert sich die Champions League in neuem Gewand. In der neu geschaffenen Ligaphase mit 36 Teams tragen die Teams nun nicht mehr sechs, sondern acht Spieltage aus. Zudem findet im kommenden Sommer eine neue, aufgeblähte Klub-WM mit 32 Teams statt, welche den Spielraum der nationalen Ligen bei der Spielplangestaltung limitiert. Eine etwaige Aufstockung der Bundesliga auf 20 Mannschaften zur Stärkung dieser ist für die DFL aktuell kein Thema.