Dem Influencer und Satiriker Sebastian Hotz, auch als "El Hotzo" bekannt, kommt ein zynischer Scherz auf Kosten von Donald Trump teuer zu stehen.
Hotz hatte nach dem Attentat auf den US-Präsidentschaftskandidaten auf X geschrieben, dass es eine Gemeinsamkeit zwischen dem letzten Bus und Donald Trump gebe – nämlich: "beide knapp verpasst".
Nur eine Viertelstunde später fügte er noch hinzu:
"Ich finde es absolut fantastisch, wenn Faschisten sterben."
Zwar löschte Hotz bald darauf seinen Post, doch da war es schon zu spät. Ein Screenshot des FDP-Politikers Wolfgang Kubicki machte die Runde.
Ich gehe davon aus, dass die Staatsanwaltschaft sich mit diesem Tweet beschäftigen wird. Die öffentliche Billigung von schweren Straftaten ist gem. Paragraph 140 StGB selbst strafbar. WK pic.twitter.com/K8mC8JGlAK
— Wolfgang Kubicki (@KubickiWo) July 14, 2024
Kubicki schrieb dazu, er gehe davon aus, dass sich die Staatsanwaltschaft mit Hotz' Tweet beschäftigen werde, da die öffentliche Billigung von schweren Straftaten selbst strafbar sei.
Hotz moderiert seit Sommer 2022 bei Radio Fritz, dem Musiksender des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), die Sendung "Theoretisch Cool". Mal gemeinsam, mal im Wechsel mit der Autorin Ilona Hartmann. Zuletzt lief Mitte Juni eine allein von Hotz moderierte Sendung.
Auf Anfrage mehrerer Medien distanzierte sich ein rbb-Sprecher zunächst von Hotz' Posts. Sie seien "menschenverachtend und widersprechen den Werten des rbb, in unseren Sendungen hätten solche Äußerungen keinen Platz", hieß es.
Weiter erklärte der Sprecher:
"Wir suchen jetzt Kontakt zum Autor und werden mit ihm sprechen [...] dann entscheiden wir über unser weiteres Vorgehen."
Nun zieht der rbb Konsequenzen und schmeißt Hotz raus. rbb-Programmdirektorin Katrin Günther erklärte:
"Seine Äußerungen dort sind mit den Werten, für die der rbb einsteht, nicht vereinbar. Wir beenden daher die Zusammenarbeit ab sofort bis auf Weiteres und haben den Autor entsprechend unterrichtet."
Bei X (ehemals Twitter) folgen Sebastian Hotz fast 700.000 Accounts, bei Instagram sogar 1,4 Millionen. Auf X findet sich noch ein Post des Satirikers, der auf wenig Einsicht schliessen lässt:
absolut niemand zwingt einen Mitleid mit Faschisten zu haben, man kann es ohne die geringste Konsequenz einfach lassen
— E L H O T Z O (@elhotzo) July 14, 2024
Mehr zum Thema – "Kabarettist" Schröder, Compact-Verbot und Rammstein-Demos: Recht nach Gutdünken
