Südkoreas Außenminister Cho Tae-yul hat die Verschlechterung der Beziehungen zu Russland zugegeben. In einer Rede an das Parlament in Seoul am Montag nannte der Beamte den kürzlich geschlossenen Vertrag zwischen Nordkorea und Russland als Grund dafür. Er versprach zudem, hart gegen Handlungen vorzugehen, die Südkoreas Sicherheit gefährden sollen.
In der aktuellen Situation könnte Seoul die Beziehungen zu Moskau nicht unverändert aufrechterhalten, sagte Cho weiter. Wie sich die koreanisch-russischen Kontakte in der Zukunft entwickelten, würde von den Schritten der russischen Seite abhängen. Ein vollständiger Abbau der Beziehungen sei aber nicht wünschenswert. Südkorea handele strategisch und setze die notwendige Kommunikation zum Schutz der Rechte und Interessen seiner Bürger und Unternehmen fort, die in Russland Geschäfte machten.
Bezüglich China versprach der Minister stärkere Verbindungen, um das Vertrauen zwischen den beiden Ländern zu fördern. Sowohl Südkorea als auch China möchten nicht, dass die regelbasierte internationale Ordnung erschüttert werde. Peking habe kein Interesse an provokativen Aktionen Nordkoreas auf der Halbinsel.
Cho würde außerdem sein Bestes tun, um die nordkoreanische Atom- und Raketenbedrohung einzudämmen, indem er das Bündnis zwischen Südkorea und den USA stärke, die Menschenrechtslage in Nordkorea verbessere und Überläufer unterstütze.
Im Juni hatte der russische Präsident Wladimir Putin Nordkorea besucht. Er unterzeichnete mit dem nordkoreanischen Staatschef Kim Jong-un ein umfassendes Abkommen über die strategische Partnerschaft. Laut dem Dokument verpflichten sich Moskau und Pjöngjang zu einem gegenseitigen Beistand im Fall eines Angriffs auf eines der Länder.
Mehr zum Thema – Nach Putin-Besuch in Pjöngjang: Südkorea will Atombombe