Der Autobauer Tesla will seine Produktion im Werk in Grünheide deutlich hochfahren. Die umweltrechtliche Prüfung dauert aber länger als zunächst geplant. Der geplante Ausbau der Fabrik von US-Elektroautobauer Tesla in Grünheide bei Berlin verzögert sich. Der erste Teil der Genehmigung werde für den Herbst 2024 erwartet, teilte das Landesumweltamt der Deutschen Presse-Agentur nach einem Bericht des "Tagesspiegels" mit. Tesla halte an den mittel- bis langfristigen Ausbauplänen für die Gigafactory Berlin-Brandenburg fest, sagte eine Sprecherin des Unternehmens auf Anfrage. "Wir sind zuversichtlich, dass trotz gegenwärtiger Verzögerungen die nächsten Erweiterungsschritte in Abstimmung mit der Landesregierung und den Behörden so bald wie möglich in die Wege geleitet werden können." Tesla will auf dem Gelände seiner einzigen europäischen E-Autofabrik die Produktion ausweiten und das Werk ausbauen. Das Ziel ist, die angepeilte Zahl von 500.000 Autos im Jahr auf eine Million zu verdoppeln. Die halbe Million Fahrzeuge wurde bisher noch nicht erreicht. Für den Ausbau beantragt Tesla beim Land Brandenburg eine umweltrechtliche Genehmigung in mehreren Teilen. Das Landesumweltamt gab für erste Arbeiten vorläufig grünes Licht. Für die Genehmigung sind laut Behörde Unterlagen in hoher Qualität nötig, um eine solide Prüfgrundlage zu haben. Neuer Zeitplan für Ausbau Tesla-Werksleiter André Thierig hatte gehofft, dass zwischen Januar und März dieses Jahres die Genehmigung für die erste Stufe des Ausbaus erteilt wird. Sie sei zunächst für Februar in Aussicht gestellt worden und die Inbetriebnahme für die erste Jahreshälfte 2024, schreibt der "Tagesspiegel" unter Berufung auf Protokolle aus einer Arbeitsgruppe (Task Force) von Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD). Tesla und die zuständigen Behörden hätten sich dann auf einen neuen Zeitplan verständigt, nach dem im Herbst mit einer Entscheidung zu einer ersten Teilgenehmigung zu rechnen sei. Die Verzögerung fällt in eine Zeit veränderter Rahmenbedingungen. Im April hatte das Unternehmen den Abbau von 400 Stellen für das Werk in Brandenburg angekündigt. Damit betrifft der weltweit geplante Stellenabbau bei Tesla angesichts der Flaute am Markt für Elektroautos auch Hunderte Arbeitsplätze in Grünheide. Tesla: Keine außergewöhnliche Situation Der Autobauer kann jetzt schon mit dem Bau einzelner Vorhaben beginnen. Dazu zählen eine Logistikfläche für Neuwagen, neue Treppenhäuser sowie Gebäude für künftige Büro-, Pausen- und Sanitär-Bereiche. Eine neue Produktionshalle, die Tesla plant, ist bei den vorläufigen Arbeiten und der ersten Ausbaustufe noch nicht dabei. Parallel zum Ausbau plant das Unternehmen eine Erweiterung, die von Protesten begleitet wird, weil Wald gerodet werden müsste. Auf einem neuen Gelände sollen ein Güterbahnhof und Logistikflächen entstehen. Nachdem eine Bürgerbefragung mehrheitlich gegen die Erweiterung war, wurden diese Pläne verkleinert, damit weniger Wald gerodet wird.