Viele Menschen sind in ihrem Alltag gestresst und können nur schwer aus ihrem Trott ausbrechen. Dabei sind kleine Pausen wichtig. Auszeiten helfen uns dabei, unsere Akkus wieder aufzuladen.
Gerade wenn sich in der Ferienzeit auf Instagram Urlaubsfotos von tollen Stränden, klaren Seen oder dem türkisen Meer tummeln, kann es jene frusten, die gerade nicht in einen erholsamen Urlaub fahren können. Und stattdessen von ihrem Alltag gestresst sind. Die gute Nachricht: Es braucht nicht immer die großen Ferien, wir können auch in kleinen Alltagsfluchten eine Auszeit finden.
Stress – das kennen viele Menschen in der Bundesrepublik: Laut einer Studie der Techniker Krankenkasse fühlt sich jeder vierte Deutsche häufig gestresst. Für die repräsentative Umfrage sind 1000 Menschen über 18 Jahren befragt worden. Die Gründe für Stress können vielfältig sein. Doch viele Menschen geraten in Stress, weil sie sich zu wenig Pausen gönnen, sie sich zu viel aufladen und unter Zeitdruck stehen.
Für die Psyche entsteht Stress, wenn wir uns in unangenehmen Situationen befinden und wir uns nicht in der Lage fühlen, die Anforderung der Situation zu meistern. Doch auch unser Gehirn und Körper reagieren auf Stress – das ist evolutionsbiologisch begründet. Stehen wir unter Stress, bereitet sich unser Körper extrem schnell auf eine Kampf- oder Fluchtreaktion vor. Warum das Ganze? Es ist eine Vorbereitung, um mit (lebens-)gefährlichen Situationen fertig zu werden. Diese blitzschnelle Reaktion war auf der Flucht vor wilden Tieren sinnvoll – es musste schnell Energie bereitgestellt werden, um flüchten oder kämpfen zu können.
Was genau bei Stress abläuft: Im Gehirn wird der Sympathikus, Teil des vegetativen Nervensystems, aktiviert. Dadurch werden Hormone wie Adrenalin und Kortisol ausgeschüttet, die den Körper in einen Alarmzustand versetzten. Die Folge: beschleunigte Atmung und steigende Pulsfrequenz. In gefährlichen Situationen eine wichtige Reaktion. Doch löst der Stress im Alltag ständig diese Reaktion aus, wirkt sich das negativ aus und der Stress kann unter anderem psychische und kardiovaskuläre Krankheiten auslösen.
Vielen Menschen fällt es schwer, sich gerade in stressigen Zeiten eine kleine Auszeit zu gönnen oder im Alltag Dinge einzubauen, die sie gerne machen. Schnell schleicht sich ein Muster ein und jeder Wochentag sieht gleich aus: Aufstehen, Arbeit, schnell noch was essen, eine Serie auf der Couch gucken und dann ins Bett. Wer solche festgefahrenen Abläufe verändert und sich kleine Alltagsfluchten erlaubt, wird einen positiven Effekt bemerken:
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1. Solo-Dates, ja bitte!
Studien zeigen, dass Menschen, die sich selbst Zeit schenken und Self-Care betreiben weniger gestresst sind und ihre Lebensqualität verbessern, gegenüber jenen, die dies nicht machen. Selbstfürsorge bedeutet nicht, dass wir einen aufwendigen Ausflug oder einen Urlaub benötigen. Zeit für sich selbst lässt sich auch im Alltag unterbringen. Ein heißes Bad, ein leckeres Essen kochen, ein Buch lesen, einen Spaziergang machen oder ein paar Kerzen anzünden. Wer sich Zeit für sich selbst einräumt, kann sich bei diesen Aktivitäten auf sich selbst und die eigenen Bedürfnisse fokussieren. Für den Anfang kann es helfen "Solo-Dates" in den Kalender einzutragen, damit Zeit allein wirklich im Alltag verankert wird. Denn kleine Momente für sich, können den Stress reduzieren.
2. Fokus auf die Gegenwart!
Ein wichtiger Punkt bei Alltagsfluchten, ist der Fokus auf das Hier und Jetzt. Also gerne das Smartphone in den Flugmodus stellen und sich auf die Aktivität konzentrieren! Die Konzentration auf den Moment nutzen Achtsamkeit-Praktiken wie Meditation für sich. Der Fokus auf die Gegenwart hilft uns, damit wir uns nicht wegen der Vergangenheit grämen oder uns Sorgen um die Zukunft machen.
3. Dankbar sein
Wer dazu neigt, im Alltag den Fokus nur auf Probleme zu legen und häufig frustiriert ist, kann versuchen den Blick stärker auf die Dinge zu richten, die gut waren und für die man dankbar ist. Es kann helfen, wenn man sich jeden Abend drei Dinge aufschreibt, die am Tag passiert sind und für die man dankbar ist. Eine dankbare Grundhaltung kann sich positiv auf die Stimmung auswirken und uns helfen, weniger gestresst zu sein.
4. Eine Pause mit dem Haustier
Wer zu Hause einen felligen Zeitgenossen hat, weiß es sowieso. Wer mit dem Hund knuddelt, ist weniger gestresst. Wenn wir unsere Katze oder das Kaninchen streicheln, schüttet unser Körper das Bindungshormon Oxytocin aus. Und das Hormon stärkt nicht nur unsere Bindung – es ist auch ein Stimmungsaufheller!
5. Mit offenen Augen durch das Leben gehen
Im Alltag ist es manchmal schwer (kleine) Dinge zu finden, die uns Freude bereiten. Es muss aber nichts Besonderes sein: Es können auch schlicht die kleinen Momente sein, die uns für ein paar Minuten den Alltag vergessen lassen. Dazu müssen wir nur mit offenen Augen durch die Welt gehen. So können wir die Katze im Fenster sitzen sehen, einen Sonnenuntergang erleben, sich vom Lachen eines Kindes anstecken lassen, den herrlichen Duft vom Erdbeerstand bemerken oder den Vogel zwitschern hören.
6. Dinge suchen, die einem Spaß machen
Wer nicht genau weiß, was ihm oder ihr im Alltag Freude bringen kann, sollte sich an die eigene Kindheit zurückerinnern. Vielleicht lässt sich etwas aus vergangenen Tagen wieder aufwärmen, was immer Spaß gebracht hat. Oder Sie machen sich auf die Suche nach einem neuen Hobby, welches Freude bringt. Das Erlernen einer neuen Tätigkeit kann auch dabei helfen, Stress zu reduzieren.
7. Auszeiten in der Natur suchen
Ob eine Runde in den Park, in den Wald, an einen See oder ans Meer – je nach Wohnort können wir uns auch im Alltag für eine halbe Stunde in die Natur flüchten – Studien zeigen, dass sie uns dabei hilft, besser mit Stress umzugehen. Warum uns besonders das Meer so glücklich macht, erfahren Sie hier.
Quellen: TK Studie, TK, Studie Selfcare, Studie Selfcare 2,Studie Natur und Stressreduktion, Studie Natur und Stresslevel, Studie Meditation, Studie Neue Aktivitäten lernen, 7 Minds, Barmer, Studie Haustiere, Studie Dankbarkeit Effekte