Ein Neurologe aus New York hat sich in einem Interview mit dem Fernsehsender NBС News zum Gesundheitszustand von Joe Biden geäußert, der trotz seines desaströsen Auftritts bei einer Fernsehdebatte mit Donald Trump weiterhin für die Präsidentenwahl in diesem November kandidieren will. Obwohl der Parkinson-Experte Tom Pitts den betagten Politiker niemals persönlich untersucht hatte, stellte er ihm ein brutales Gutachten aus. Laut dem sich zum demokratischen Lager bekennenden Arzt weise der amtierende US-Präsident "klassische Erscheinungen einer Neurodegeneration" auf.
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— Marc Caputo (@MarcACaputo) July 9, 2024
In seinem Kommentar für den TV-Sender sagte Pitts am Dienstag, die Gerüchte über mindestens acht Besuche des Neurologen Kevin Cannard im Weißen Haus dürften eingedenk des Verhaltens des 81-jährigen Politikers wahr sein. Der Parkinson-Experte sagte frank und frei:
"In der Klinik sehe ich das zwanzigmal am Tag. Er hat klassische Erscheinungen einer Neurodegeneration."
Der Arzt führte als Beispiel Bidens Schwierigkeiten bei der Wortfindung an. Pitts machte aber auch auf langsame Bewegungen des Präsidenten aufmerksam, für die er das Fachwort "Bradykinesie" verwendete. Ein weiteres Parkinson-Symptom sei die leise Stimme des Demokraten bei der Debatte mit Trump, die das Weiße Haus mit einer Erkältung erklärt habe.
"Die Hypophonie oder die leise und eintönige Stimme über eine längere Zeit hinweg ist eine Erscheinung des Morbus Parkinson."
Erst am Montag hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karine Jean-Pierre, bei einer Presserunde Medienberichte entschieden zurückgewiesen, wonach Biden gegen Parkinsonismus behandelt werde. Sie verwies auf ein körperliches und neurologisches Gutachten, das im Februar dieses Jahres vom Leibarzt des Demokraten erstellt worden war. Die medizinische Untersuchung bestätigte damals Bidens Fähigkeit, das Präsidentenamt weiterhin zu bekleiden.
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