Betrüger geben sich als Verwandte aus und bitten am Telefon um Geld. Ein Senior am Bodensee wird stutzig und informiert die Polizei.
Ein aufmerksamer 92-Jähriger hat in Schwaben eine Betrugsmasche bemerkt und zur Festnahme eines Verdächtigen beigetragen. Zwei Kriminelle hätten nach aktuellem Ermittlungsstand am 4. Juli bei dem Senior in Lindau am Bodensee angerufen, teilte die Polizei mit. Die Betrüger hätten behauptet, sein Sohn müsse nach einem tödlichen Unfall eine Kaution von mehreren Zehntausend Euro bezahlen.
Als der Mann angegeben habe, die Summe nicht zu haben, fragten die Täter der Polizei zufolge nach Gold und Schmuck. Im Laufe des Gesprächs sei der 92-Jährige stutzig geworden und habe sich an ein Präventionsplakat zum Thema Telefonbetrug bei seinem Arztbesuch am Vortag erinnert.
Dem 24-jährigen Abholer vor seinem Haus übergab er deshalb laut Polizei nichts. Stattdessen habe er den Beamten eine detaillierte Beschreibung des Verdächtigen geliefert. Zudem habe er den Ermittlern gesagt, in welche Richtung sich der Mann entfernt habe, sagte ein Polizeisprecher. Polizisten hätten den jungen Mann später in Lindau festgenommen, der Mann sitze nun in U-Haft.
Die Polizei Schwaben Süd/West meldete im laufenden Jahr bereits mehr als 1,1 Millionen Euro Schaden durch sogenannte Schockanrufe - im gesamten Vorjahr waren es knapp 900.000 Euro.