100 Milliliter pro Flasche – das war bislang das Höchstmaß für Flüssigkeiten im Handgepäck. An vielen Flughäfen in Europa gehört diese Regel nun der Geschichte an.
Reisen mit leichtem Gepäck – das klingt erstmal nach einer echten Zeitersparnis. Vor allem im Sommer, wenn die Warteschlangen an der Gepäckausgabe im Airport länger werden und die Temperaturen steigen. Die Reise mit Handgepäck hat allerdings auch ihre Tücken – denn die gesamte Sommergarderobe passt wohl kaum in den Rucksack, der bei vielen Airlines erlaubt ist. Üblich ist, vor allem bei Billigfluggesellschaften wie Wizzair, Ryanair und Eurowings, eine Maximalgröße von 56 cm × 45 cm × 25 cm.
Während das die Gesamtmenge an Gepäck eingrenzt, gibt es mittlerweile in einem anderen Bereich aber weitreichende Lockerungen für alle Freunde des Handgepäcks: Viele Airports lockern die bislang strengen Richtlinien für die Mitnahme von Flüssigkeiten. Konkret läuten die entsprechenden Flughäfen dank einer neuen Analyse-Technologie das Ende der 100-Milliliter-Grenze für Flüssigkeiten ein. Diese beschränkt die Mitnahme von Flüssigkeiten bislang auf Behälter von 100 Millilitern, insgesamt darf man in einem durchsichtigen Plastikbeutel so einen Liter mit ins Handgepäck nehmen.
Der neue Scanner soll diese Regel nun an mehreren Airports aufheben. Er ermöglicht es, bei der Sicherheitskontrolle 3D-Bilder des Gepäcks zu machen, auf denen dann mit Hilfe von Künstlicher Intelligenz erkennbar sein soll, ob es sich bei der Flüssigkeit um Sprengstoff, Alkohol oder harmlose Kosmetika handelt. So dürfen Passagiere nun bis zu zwei Liter im Handgepäck mitführen, in beliebig großen Behältern.
Der Spaß kostet allerdings auch seinen Preis: Für den Umbau auf die neue Technologie zahlen die Flughäfen rund 500.000 Euro. Deshalb soll die Liste der entsprechenden Flughäfen erst in den nächsten Jahren nach und nach weiter wachsen, bislang gilt die neue Regel bereits an folgenden Airports:
Feature Massentourismus in Barcelona 16.30
Wer mit Handgepäck reist, der sollte aber auch abgesehen von Obergrenzen für Flüssigkeiten das eine oder andere bedenken. So darf man etwa Rasierer und spitze Gegenstände wie Messer, Scheren und Nagelpfeilen nicht mitführen und sollte elektronische Geräte bei der Sicherheitskontrolle aus dem Rucksack packen. Wer mit Medikamenten reist, der sollte im besten Fall das entsprechende Rezept mitführen, um nicht vor dem Sicherheitspersonal in Erklärungsnot zu geraten. Verboten ist außerdem alles, was sich entzünden kann, Feuerzeuge, Werkzeuge und natürlich jegliche Form von Waffen.
