Es ist ein bisschen so, als wäre man auf einer Demo. Die Performance Rage von Nadja Tolokonnikowa vor der Neuen Nationalgalerie in Berlin sollte um 20 Uhr beginnen, aber es zieht sich. „Wartet sie vielleicht bis Sonnenuntergang?“, fragt jemand neben mir. Vier Mannschaftswagen der Polizei stehen entlang der Potsdamer Straße. 2.500 Menschen waren da, wird Tolokonnikowa später auf Instagram schreiben.
Eigentlich ist Tolokonnikowa, Mitbegründerin der Punkband Pussy Riot, die sich auch als Kunstkollektiv versteht, zumindest in westeuropäischen Kunstinstitutionen anerkannt. In Russland ist das anders, dort muss sie Repressalien fürchten.
1989 in Norilsk, einer Industriestadt in der Permafrostzone, geboren, las sie als junge Frau russische existenzialistisc
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