Short Track-Zeit in Les Gets! Zum Auftakt des vollgepackten Weltcupwochenendes in den französischen Alpen ging es zum letzten Mal vor den Olympischen Spielen in Paris in der Short Track-Disziplin zur Sache. Hier gibt’s die Ergebnisse der U23- und Eliteklassen.
In einem dramatischen Finale sicherte sich die Short Track-Weltcupführende Alessandra Keller den Sieg im Short Track der Damen in Les Gets: Erst in der letzten Runde entriss die Schweizerin der Niederländerin Puck Pieterse den sicher geglaubten Sieg. Pieterse landete schließlich auf Rang zwei, auf Rang drei landete die Australierin Rebecca Henderson.
Nicht unweigerlich nach dem Start machte die Siegerin der beiden vergangenen Short Track-Weltcuprennen in Val di Sole und Crans Montana, Puck Pieterse, klar, dass in Les Gets ein weiterer, dritter Sieg folgen sollte. Die Niederländerin drückte frühzeitig derart hoch auf das Tempo, dass in kürzester Zeit das gesamte Damenfeld in seine Einzelteile zerfiel. In der dritten von acht zu fahrenden Runden war Pieterse schließlich alleine an der Spitze unterwegs und startete eine Soloflucht, die bis zur vorletzten Runde auch äußerst vielversprechend wirkte.
Die drei Runden vor Schluss noch zehn Sekunden umfassende Führung Pieterse schrumpfte dank eines Kraftakts von Alessandra Keller im Verfolgerinnenfeld innerhalb der vorletzten Runde auf nur noch eine, sodass in der letzten Runde der Kampf um den Sieg wieder gänzlich entbrannte. Keller hatte zu diesem Zeitpunkt noch zwei weitere Fahrerinnen, Rebecca Henderson und Evie Richards, im Schlepptau, sodass letztlich vier Fahrerinnen um den Sieg fuhren. Im letzten Umlauf setzte sich dann Alessandra Keller am längsten Anstieg der Runde an die Spitze und fuhr anschließend souverän zum Sieg, dahinter mobilisierte Puck Pieterse nochmals alle Kräfte und sicherte sich zumindest den zweiten Rang. Rebecca Henderson schob sich auf Rang drei, Evie Richards belegte Rang vier. Die einzige deutsche Starterin, Lia Schrievers, belegte den 36. Rang.
Der durchaus recht physische Short Track-Kurs in Les Gets sorgte in der Herrenkonkurrenz dafür, dass weniger taktische Spielereien in den Rennausgang involviert waren, als sonst üblich – dafür aber umso mehr rohe Leistung auf den Pedalen! Der Short Track-Weltcupsieger des Vorjahres, Luca Schwarzbauer, war nach zwei aus seiner Sicht nicht vollständig zufriedenstellenden Short Track-Rennen in Val di Sole und Crans-Montana, zurück an der Spitze des Feldes und bestimmte zu Beginn des Rennens das Rennen der Herren in Les Gets maßgeblich.
Nach und nach reduzierte der Deutsche mit seinem Tempodiktat das Spitzenfeld, zwei Runden vor Schluss versammelten sich insgesamt fünf Fahrer um Schwarzbauer in einer Spitzengruppe: der spätere Sieger Alan Hatherly, der spätere Zweitplatzierte Charlie Aldridge, Schwarzbauer selbst, der Schweizer Thomas Litscher und dessen Landsmann Filippo Colombo. Mit etwas Abstand folgte eine größere Verfolgergruppe, die zu diesem Zeitpunkt bereits nicht mehr in der Lage schien, in den Kampf um die Podestplätze eingreifen zu können.
Dieser Schein trog jedoch: Short Track-Weltmeister Sam Gaze schaffte nach einem Sturz früh im Rennen und einer anschließend bemerkenswerten Aufholjagd doch noch den Sprung in das Spitzenquintett, somit gingen sechs Fahrer gemeinsam auf die letzten Meter. Mit einer beherzten Attacke setzte sich recht schnell der spätere Sieger Alan Hatherly ab, mit etwas Abstand folgten Charlie Aldridge, Sam Gaze und Luca Schwarzbauer. Sam Gaze schob sich unmittelbar darauf noch an Charlie Aldridge auf die zweite Position.
Während Hatherly in der Folge bereits ausgiebig seinen Sieg bejubeln konnte, sprintete Charlie Aldridge auf den letzten Metern wieder an Sam Gaze vorbei und sicherte sich Rang zwei, Gaze landete schließlich knapp dahinter auf dem dritten Rang. Luca Schwarzbauer musste mit dem undankbaren vierten Rang vorliebnehmen, Thomas Litscher und Filippo Colombo folgten auf den Positionen fünf und sechs.
Die Kanadierin Isabella Holmgren hat in der U23-Klasse der Damen den vierten Short Track-Sieg der Saison von Kira Böhm verhindert und selbst den zweiten Erfolg in dieser Disziplin eingefahren. Mit drei Sekunden Vorsprung sicherte sich Holmgren letztendlich den Sieg vor Kira Böhm, dabei lag die Kanadierin bereits drei Runden vor Schluss mit einem komfortablen Vorsprung in Führung. Rang drei ging völlig überraschend an die Deutsche Sina van Thiel, die sich erstmalig über einen Podestplatz im Weltcup freuen durfte.
Björn Riley hat die Vorbereitungsphase seines US-amerikanischen Landsmanns Riley Amos für die Olympischen Spiele genutzt, und in dessen Abwesenheit den Short Track-Sieg in der U23-Klasse der Herren eingefahren. Amos hatte bis dato vier der bis dato fünf durchgeführten Short Track-Rennen in der Nachwuchsklasse für sich entschieden.
In einem bis zuletzt sehr engen Rennen fuhr Björn Riley knapp vor dem Schweizer Finn Treudler und dem Niederländer Rens van Teunissen van Manen zum Sieg. Erst in der letzten Runde hatte sich Riley aus einer größeren Spitzengruppe heraus absetzen können und letztlich mit drei Sekunden Vorsprung triumphieren können. Der ehemalige Junioren-Weltmeister Paul Schehl überzeugte als bester deutscher Fahrer auf dem sechsten Rang, Lennart Krayer wurde 16.
Was sagt ihr zu den Ergebnissen? Welche Fahrerinnen und Fahrer haben euch überrascht?
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