Ollas sind Gefäße aus Ton, die der ökologischen Bewässerung dienen. Sie werden in die Erde gesetzt und sorgen dafür, dass Ihre Pflanzen bei längerer Abwesenheit nicht austrocknen.
Der Name Olla (ausgesprochen "Oja") stammt aus dem Spanischen und heißt übersetzt einfach nur "Topf". Genauer gesagt handelt es sich um bauchige Behältnisse aus unversiegeltem Ton, damit Feuchtigkeit von innen durch das poröse Material nach außen dringen kann. Dadurch eignen sich die Gefäße besonders gut zur Pflanzenbewässerung – nicht nur in wärmeren Gefilden wie Afrika und Südamerika, wo diese Methode schon seit Jahrtausenden angewendet wird, sondern auch in Deutschland. Im Folgenden erklären wir Ihnen, wie Sie Ollas selber bauen können. Und was es bei der Anwendung zu beachten gilt.
Ob im Blumentopf, auf dem Boden oder im Hochbeet: Ollas eigen sich für jeden Standort. Sie dienen in erster Linie der Pflanzenbewässerung, da das unglasierte Material durch eine spezielle Brenntechnik durchlässig ist. Damit die jahrtausendalte Methode funktioniert, müssen die Tontöpfe so in die Erde gesetzt werden, dass nur noch wenige Zentimeter davon zu sehen sind. Anschließend werden die Gefäße mit Wasser gefüllt und mit einem Deckel geschlossen, damit möglichst wenig Feuchtigkeit verdunsten kann. Ist der Boden zu trocken, sorgen die Ollas nun dafür, dass die umliegenden Pflanzen (genauer gesagt ihre Wurzeln) bewässert werden. Das ist an heißen Tagen besonders praktisch, da Sie weniger gießen müssen. Zudem werden Ihre Blumen und Beete auch dann mit Wasser versorgt, wenn Sie zum Beispiel verreisen wollen.
Wichtig zu wissen: Je nach Witterung und Fassungsvermögen der Ollas müssen diese im Schnitt nach drei bis fünf Tagen neu befüllt werden. Ein grober Richtwert ist, dass fünf Liter Wasser für einen Quadratmeter reichen.
Zur ökologischen Bewässerung steht Ihnen eine große Auswahl gebrauchsfertige Tongefäße zur Verfügung. Alternativ dazu und mit etwas handwerklichem Geschick können Sie auch Ollas selbst bauen. Alles, was Sie dafür benötigen, sind zwei alte unglasierte Blumentöpfe mit einem möglichst geringen, aber unterschiedlichem Durchmesser (beispielsweise 15 und 16 Zentimeter) – und diese Materialien: eine zerbrochene Fliese, eine Tonscherbe oder ein Weinkorken und etwas Zement, Bienenwachs, Fliesenkleber oder Silikon. Anschließend folgen Sie dieser Anleitung:
Tipp: Verschließen Sie die Öffnung mit einem Untersetzer oder einer Tonscherbe, damit das Wasser langsamer verdunstet – und keine Insekten darin ertrinken.
Abgesehen davon, dass Ollas die Gartenbewässerung (vor allem bei längerer Abwesenheit) erleichtern, haben sie einen weiteren Vorteil: Durch die unterirdische Versorgung der Pflanzen bleibt die Erdoberfläche trocken – sofern es nicht regnet. Das wiederum macht Blumen- und Gemüsebeete für Schnecken schwieriger zugänglich und sorgt im besten Fall sogar dafür, dass weniger der gefräßigen Schädlinge in Ihren Garten gelockt werden. Zudem sollen Pflanzen durch den Einsatz von Ollas seltener von Pilzkrankheiten befallen werden, da ihre Blätter kein Spritzwasser abbekommen und somit trocken bleiben.
Noch ein wichtiger Hinweis zum Schluss:
Graben Sie Ihre Ollas im Herbst wieder aus, da der Ton Gefahr läuft, durch den drohenden Bodenfrost kleine Risse zu bekommen. Das würde wiederum dazu führen, dass die Gefäße zu schnell ihr Wasser an die Erde abgeben.
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