Fast 40 Prozent über Vor-Corona-Niveau: Die Rohstoffpreise schießen wieder in die Höhe. Das für Touchscreens verwendete Metall Indium aus China zeigt die Herausforderung für Betriebe.
Die Rohstoffpreise steigen laut der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) weiter deutlich. "Nach einer zwischenzeitlichen Beruhigung Mitte 2023 zeigt die Entwicklung wieder steil nach oben", sagte Verbandschef Bertram Brossardt in München. Der Rohstoffpreisindex der vbw stieg von April bis Mai um 4,0 Prozent und notiert nun bei 153,9 Punkten. Das sind fast 40 Prozent über dem Niveau des Vor-Corona-Jahres 2019.
Indium, das vor allem in China raffiniert und als transparenter Leiter für Flachbildschirme und Touchscreens verwendet wird, verteuerte sich innerhalb nur eines Monats um 38 Prozent. "Es ist ein klassisches Beispiel für Chinas große Bedeutung als Lieferant von Rohstoffen für Zukunftstechnologien", sagte Brossardt. "Die Unsicherheit über die Entwicklung der Rohstoffpreise auf den globalen Märkten wird zur Dauerbelastung für die Unternehmen." Für eine sichere Versorgung zu bezahlbaren Preisen und um einseitige Abhängigkeiten von einzelnen Lieferländern zu verhindern, müssten die Unternehmen stets neue Bezugsquellen erschließen. "Am Beispiel Indium wird das noch einmal besonders deutlich."
In den vbw-Rohstoffpreisindex fließen die Weltmarktpreise von 42 Rohstoffarten in US-Dollar ein.