Unter den demokratischen Wählern wächst die Sorge darüber, ob Präsident Joe Biden in diesem Jahr eine zweite Amtszeit gewinnen kann. Insbesondere, weil der 81-jährige Amtsinhaber während der Debatte mit Trump gebrechlich und verwirrt wirkte und Mühe hatte, seine Sätze zu beenden.
Am 1. und 2. Juli befragte das Marktforschungsunternehmen Ipsos für Reuters 1070 erwachsene US-Bürger, darunter 892 registrierte Wähler, 348 Demokraten, 322 Republikaner und 303 Unabhängige. Der Umfrage zufolge würden Biden und Trump, wenn die Wahl jetzt stattfinden würde, jeweils schätzungsweise 40 Prozent der Stimmen erhalten.
Etwa drei von fünf Wählern, darunter fast ein Drittel der Demokraten, sind jedoch der Meinung, dass Biden aus dem Rennen aussteigen und seine Partei einen neuen Kandidaten aufstellen sollte, selbst in diesem späten Stadium. Die meisten potenziellen Nachfolger Bidens scheinen laut der Umfrage nicht die nötige öffentliche Zustimmung oder Anerkennung zu haben, um Trump am 5. November zu schlagen. In einem hypothetischen Vergleich mit Trump lag die Vizepräsidentin Kamala Harris einen Punkt hinter dem republikanischen Kandidaten. Andere, wie der kalifornische Gouverneur Gavin Newsom und die Gouverneurin von Michigan, Gretchen Whitmer, schnitten noch schlechter ab.
Die Umfrage zeige, dass einzig Michelle Obama, die Ehefrau des ehemaligen US-Präsidenten Barack Obama, Trump schlagen könne. Demnach würden 50 Prozent der registrierten Wähler für sie stimmen, wenn sie gegen den ehemaligen Präsidenten antreten würde, während nur 39 Prozent für Trump stimmen würden. Die ehemalige First Lady scheint auch ein besseres öffentliches Image zu haben als die anderen Kandidaten. Die Umfrage ergab, dass etwa 42 Prozent der Wähler eine positive Meinung von Trump haben, verglichen mit 38 Prozent, die gegenüber Biden positiv gestimmt sind. Aber Obama hatte eine Zustimmungsrate von 55 Prozent und übertraf damit alle anderen potenziellen demokratischen Kandidaten.
In der Zwischenzeit haben Biden und sein Team angedeutet, dass sie nicht aus dem Rennen aussteigen wollen, trotz der Debattenergebnisse der letzten Woche, die sie als "schlechte Nacht" herunterzuspielen versuchten. Auch die Demokratische Partei hat sich öffentlich hinter den Präsidenten gestellt. Medienberichten zufolge wollen jedoch viele der wichtigsten demokratischen Spender, dass Biden am 5. November nicht mehr antritt. Sogar seine öffentlichen Verbündeten, darunter Barack Obama, sollen den Leuten unter vier Augen gesagt haben, dass "Biden nicht gewinnen kann".
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