Jubelgesänge, Hupkonzerte und Pyrotechnik: Türkische Fans feierten ausgelassen auf Dortmunds Straßen. Die Polizei riegelte den Wall komplett ab. Hunderte türkische Fußballfans feierten am Dienstagabend in Dortmund den Einzug ihrer Nationalmannschaft ins Viertelfinale. Autos mit türkischen Fahnen fuhren hupend durch die Stadt, Fans feierten teils ausgelassen auf den Autodächern. Die türkische Mannschaft hatte zuvor in einem nervenaufreibenden Spiel Österreich 2:1 im Leipziger Stadion geschlagen. Nach dem Achtelfinale waren zahlreiche Anhänger der türkischen Mannschaft mit Autos auf dem Dortmunder Wall unterwegs. Trotz zahlreicher Hinweise der Polizei – auch in sozialen Medien im Vorfeld des Spiels – kam es an mehreren Stellen in der Innenstadt Polizeiangaben zufolge zu massiven Verkehrsbehinderungen und zu gefährlichen Situationen aufgrund von Fans, die auf der Fahrbahn feierten. Mit starken Kräften setzte die Polizei kurzerhand ein Sperrkonzept um, leitete den Verkehr ähnlich wie man es von ihrem Raser-, Poser- und Tuner-Konzept her kennt, vom Wall ab und verhinderte auf diese Weise einen Autokorso auf dem Wall. Zum Ärger vieler Anwohner, wie ein Reporter vor Ort berichtet: Weil die Autos nun hupend, mit lauter Musik und teilweise auch Feuerwerk und Pyrotechnik auf die Nebenstraßen auswichen, wurden nun dort die Menschen am späten Abend und bis in die Nacht hinein geweckt. "Da es trotz unserer zahlreichen Warnungen im Vorfeld zu diesen erheblichen Störungen und Gefahrensituationen nach Spielende kam, mussten wir schnell reagieren, auch um die Belastungen für die Anwohnenden so gering wie möglich zu halten", sagte der leitende Polizeidirektor Ralf Ziegler. Das Stufenkonzept, den Verkehr zunächst zu verlangsamen, sei komplett aufgegangen. Der Jubel auf den Straßen dauerte bis tief in die Nacht an.