Ein Gnadenhof für Tiere bei Uelzen kommt an seine Grenzen. Die Kosten zum Aufpäppeln von sechs Pferden sind zu hoch. Und Lämmer warten auf neue Besitzer.
Sechs in Not geratene Pferde hat Sabine Bracker im Juni aufgenommen und aufgepäppelt. Die Kosten übersteigen ihren Angaben zufolge inzwischen den Etat des kleinen Gnadenhofs bei Ebstorf in der Lüneburger Heide. Unterernährt kamen die fünf älteren Stuten und ein Wallach bei ihr an, das Veterinäramt hatte sie auf dem Grundstück eines Züchters beschlagnahmt.
Hof wird ausschließlich über Spenden finanziert
"Zwei Pferde waren sogar in einem kritischen Zustand, völlig abgemagert", berichtete die Tierliebhaberin, die ihren Hof ausschließlich über Spenden finanziert und zwei Teilzeitkräfte angestellt hat. "Wenn mein Herz an den Tieren hängt, kann ich nicht anders als sie schnell aufzunehmen", sagte die Tierschützerin.
Die Kosten eines Pferdes belaufen sich nach ihren Angaben auf etwa 300 Euro im Monat für Futtermittel und Tierarztkosten. Mehrere Pferde hätten viel zu lange Hufe sowie Haltungs- und Sehnenprobleme gehabt, weil sie mit den Hinterbeinen lange Zeit auf kleinem Raum tief im Mist gestanden hätten, erklärte Bracker.
Suche nach Abnehmern
"Bei manchen Züchtern geht es nur um den wirtschaftlichen Faktor: wie kann ich die Tiere noch verkaufen", sagte sie. Eine 16 Jahre alte tragende Stute, der es bei der Ankunft auch sehr schlecht ging, habe auf ihrem Hof jüngst ihr Fohlen bekommen.
"Mein Interesse ist es, dass sie alle noch ein paar schöne Jahre haben", betont sie. Neben Spenden sucht sie auch Privatleute, die auf ihrem Hof Platz für eines der Tiere haben. Zudem hat sie mehr als 40 Schafe und Ziegen aufgenommen, von denen der Großteil bereits neue Besitzer gefunden hat. Für einige Mutterschafe plus Lamm wird ein neues Zuhause gesucht.