Deutschlands bester Tennisspieler startet stark gegen Roberto Carballés Baena ins traditionsreiche Turnier in London – und sorgt für Staunen im Publikum. Ein Statement zum Start: Alexander Zverev hat mit einer zeitweise furiosen Leistung sein Wimbledon-Auftaktmatch 6:2, 6:4, 6:2 gegen den Spanier Roberto Carballés Baena gewonnen und steht damit in der zweiten Runde. Dort bekommt es die deutsche Nummer eins mit Marcos Giron aus den USA oder dem Briten Henry Searle zu tun. Nach 1:53 Stunden verwandelte der Weltranglistenvierte den ersten Matchball. Während die Partien auf den Außenplätzen an einem regnerischen Tage in London mehrfach unterbrochen werden mussten, bestritt Zverev sein Match auf dem zweitgrößten Court unter geschlossenem Dach. Angelique Kerber musste dagegen auf ihre Partie warten. Laura Siegemund schaffte nach Regenunterbrechungen den Sprung in die zweite Runde. Von anfangs sechs deutschen Tennis-Herren stehen nach Zverevs Sieg drei Profis in Runde zwei. Am Montag war Jan-Lennard Struff und Daniel Altmaier das Weiterkommen gelungen. Yannick Hanfmann und Maximilian Marterer schieden aus, Dominik Koepfer musste kurzfristig verletzt absagen. Das Erstrundenmatch zum Nachlesen im Ticker. Roberto Carballés Baena – Alexander Zverev 2:6, 4:6, 2:6 3. Satz, 2:6, 4:6, 2:6 – Da ist es passiert. Alexander Zverev gewinnt sein Auftaktmatch in Wimbledon. Und das mit einer beeindruckenden Leistung. 1:53 Stunden hat der Deutsche gebraucht, um sich gegen einen über weite Strecken deutlich unterlegenen, aber aufopfernd kämpfenden Gegner durchzusetzen. Im letzten Punkt kämpft sich Carballés Baena immer wieder zurück, erzwingt Fehler bei Zverev – und hat nach einem Rückhand-Fehler sogar die Chance zu seinem ersten Break. Die wehrt der Hamburger aber ab, es geht über Gleichstand – und Zverev holt sich das Match letztendlich mit einem Rückhand-Volley. Einfach ein sehr souveräner Auftritt vom Weltranglistenvierten, der zeitweise groß aufgespielt hat. 3. Satz, 2:6, 4:6, 2:5 – Break für Zverev. Jetzt geht es dann doch ganz schnell. Zverev sichert sich erneut das Aufschlagspiel seines Gegenspielers und schlägt nun zum Matchgewinn auf. 3. Satz, 2:6, 4:6, 2:4 – Da schimpft Zverev mit sich selbst: Bei 30:0 schlägt er die nächste Rückhand unnötig ins Netz, er leistet sich jetzt doch den einen oder anderen Flüchtigkeitsfehler. Macht das dann aber mit einem Ass und einem Rückhand-Volley wieder gut. Aber: Carballés Baena ist im dritten Satz aktiver, versucht mehr – das muss er aber auch. 3. Satz, 2:6, 4:6, 2:3 – Schön von Carballés Baena, der zum ersten Mal in der Partie ein Aufschlagspiel zu Null durchbringt. Mit einem tollen Stopp, unerreichbar für Zverev, schließt er sein Service Game ab. Bekommt dafür Achtungsapplaus vom Publikum. 3. Satz, 2:6, 4:6, 1:3 – Schon wieder ein Überkopf-Volley, den Zverev nur ins Netz donnert. Auch der Aufschlag sitzt gerade nicht, bei 30:30 leistet er sich einen Doppelfehler, wehrt den ersten Breakball aber ab. Dann aber öffnet er gut das Feld, lässt Caballés Baena viel laufen, spielt das ruhig zu Ende, provoziert den nächsten Vorhand-Fehler. Und bringt sein Aufschlagspiel mit einem Aufschlag-Winner durch. 3. Satz, 2:6, 4:6, 1:2 – Carballés Baena bleibt noch mal dran – aber mit viel Mühe. Ein Ass, dann ein Rückhand-Fehler beim Deutschen, und der Spanier steht nun auch im dritten Satz auf der Anzeigetafel 3. Satz, 2:6, 4:6, 0:2 – Was ist denn da los? Zverevs Aufschläge sitzen nicht mehr, er leistet sich gleich drei Fehler im Ballwechsel und liegt 0:40 hinten. Das Publikum feuert Carballés Baena an, will ein ausgeglicheneres Match sehen. Aber Zverev kommt zurück: Ein Vorhand-Winner, ein Rückhand-Winner, ein forcierter Fehler des Spaniers, dann ein Ass – und der Deutsche verhindert das Break. 3. Satz, 2:6, 4:6, 0:1 – Nächstes Break. Da zaubert Zverev mit einem tollen Stopp, der auch noch die Netzkante berührt. Der Deutsche entschuldigt sich dafür fair bei seinem Gegner. Dann verschärft er wieder das Tempo mit einer Vorhand zum 40:30. Seinen Rückhand-Return kann Carballés Baena nicht zurückbringen, und Zverev hat das Aufschlagspiel. 2. Satz, 2:6, 4:6 – Mit seinem 15. Ass schließt Alexander Zverev den 2. Satz ab. Das 6:4 liest sich aber deutlich knapper, als es der Spielverlauf eigentlich hergibt. Denn Zverev hat diesen zweiten Durchgang dominiert, 91 Prozent seiner ersten Aufschläge ins Feld gebracht, 23 Winner geschlagen. 2. Satz, 2:6, 4:5 – Bezeichnend für den Spielverlauf: Carballes Baena muss immer wieder über den zweiten Aufschlag gehen – und fängt sich dann immer wieder Konter von Zverev. Es geht über Gleichstand, nachdem der Deutsche einen Rückhand-Volley ins Netz schlägt. Mit einem tollen Cross am Netz kommt Zverev zurück, erzwingt mit einem Rückhand-Cross Vorteil. Ist dann aber viel zu lang mit einer Vorhand. Wieder Gleichstand. Erneut wird Zverev offensiv, kommt nach vorn, attackiert und punktet mit einem Volley. Aber wieder kontert der Spanier, zwingt Zverev am Netz zum Volley, den er ins Aus legt. Dankes eines weiteren Rückhand-Fehlers des Hamburgers bleibt Carballés Baena im Spiel. 2. Satz, 2:6, 3:5 – Die Ballwechsel werden wieder schneller. Zverev startet erneut mit zwei Assen, forciert dann einen Rückhandfehler und legt das nächste Ass nach. Er hat hier weiter alles im Griff. 2. Satz, 2:6, 3:4 – Carballés Baena bleibt dran. 2. Satz, 2:6, 2:4 – Drei Asse, ein provozierter Rückhand-Fehler, und Zverev hat sein Aufschlagspiel durchgebracht. 2. Satz, 2:6, 2:3 – Szenenapplaus für Zverev: Zwei, drei Mal spielt er immer wieder den gleichen Vorhand-Cross – um dann urplötzlich das Tempo anzuziehen. Da kann Carballés Baena nicht mithalten. Nach einem Vorhand-Fehler des Spaniers hat Zverev dann die nächste Break-Chance. Und sichert sich das Aufschlagspiel seines Gegners nach einem tollen Ballwechsel: Starker Vorhand-Cross Zverev, Konter Carballés Baena, Vorhand-Longline Zverev, nächster Konter Carballés Baena, Überkopf-Volley Zverev. 2. Satz, 2:6, 2:2 – Da geht ein Raunen durchs Publikum: Bei 40:0 hat Zverev die Chance zum Punkt – legt den Überkopf-Volley aber knapp ins Aus. Dann legt er aber einen Service-Winner nach. 2. Satz, 2:6, 2:1 – Wieder geht Zverev 15:0 bei gegnerischem Aufschlag in Führung, ist dann aber gleich zwei Mal mit der Rückhand zu weit. Dann schafft sich Carballés Baena mit einem Service-Winner noch mehr Luft – und wird dann aber von einem starken Vorhand-Longline von Zverev überrascht. Und auch von einem Stopp des Spaniers lässt sich Zverev nicht überaschen, kontert mit einem tollen Passierball. Legt einen Rückhand-Winner nach und hat Breakball. Den kann er nicht nutzen, mehrfach geht es über Gleichstand – auch, weil sich beide in dieser Phase einige Ungenauigkeiten leisten. Zverev hadert auch mit sich selbst, ist sichtlich unzufrieden. Am Ende ist der Deutsche mit einer Vorhand zu lang, und Carballés Baena sichert sich doch noch den Punkt. 2. Satz, 2:6, 1:1 – Ein Rückhand-Winner, zwei Asse, und das Aufschlagspiel für Zverev ist durch. So schnell kann es gehen. 2. Satz, 2:6, 1:0 – Auch hier ist direkt wieder mehr drin für Zverev, dann leistet er sich bei 30:30 aber einen unnötigen Rückhand-Fehler. Mit Mühe bringt Carballés Baena seinen Aufschlag durch. 1. Satz, 2:6 – Zverev holt sich den ersten Satz. Das ist aktuell ein Klassenunterschied. Ein Vorhand-Cross, und Zverev hat Satzball. Den holt er sich mit dem nächsten Ass, seinem vierten im Match. Aktuell hat der Deutsche keine Probleme mit dem Spanier, der sich zu viele Fehler leistet. Noch eine wichtige Statistik: Zverev hat bereits 29 Punkte gemacht, im Gegensatz zu nur 15 von Carballés Baena. 1. Satz, 2:5 – Carballés Baena wirkt verunsichert, bietet jetzt viel an. Zverev kämpft sich von 0:30 zurück, geht in die Offensive, erwischt einen Stopp des Spaniers noch am Netz und gleicht mit einem tollen Volley zum 40:40 aus. Es geht mehrfach über Gleichstand. Dann bringt Zverev mit einer starken Vorhand seinen Gegner in Bedrängnis, legt einen Volley nach und hat die Breakchance. Die nutzt er, weil er erneut einen Fehler provoziert. Nun schlägt er zum Satzgewinn auf. Nach gerade einmal 28 Minuten. 1. Satz, 2:4 – Zverev hat aktuell alles im Griff, stellt seinen Gegner mit immer wieder peitschenden Aufschlägen vor große Probleme. Auch deshalb entwickeln sich noch keine langen Ballwechsel. Mit einem Service-Winner schließt er den Punkt ab. 1. Satz, 2:3 – Break für Zverev. Das macht er sehr gut, lockt den Spanier ans Netz und schließt dann ab. Dann leistet sich Carballés Baena einen Vorhand-Fehler, und Zverev hat zwei Breakbälle. Schon den ersten nutzt er, weil sein Gegner erneut zu lang ist. 1. Satz, 2:2 – 215 Stundenkilometer schnell war Zverevs Ass zum Punktgewinn. Sein Aufschlag sitzt aktuell also, das ist nicht zuviel gesagt. 1. Satz, 2:1 – Das sind noch sehr kurze Ballwechsel, Carballés Baena zieht sein Service Game durch, holt sich mit zwei Assen in Folge den Punkt. 1. Satz, 1:1 – Sein eigenes erstes Aufschlagspiel bringt Zverev problemlos durch. 1. Satz, 1:0 – Ärgerlich für Zverev, da war mehr drin. Carballés Baena erwischt keinen guten Start. Die Schläge sitzen nicht, dann kommt auch noch ein Doppelfehler dazu, und Zverev hat schon direkt drei Breakbälle. Die ersten beiden kann der Spanier abwehren, beim dritten ist Zverevs Rückhand zu lang. Es geht über Gleichstand. Dann legt er ein Ass nach, überrascht den Deutschen schließlich mit einem Lob und sichert sich doch den Punkt. Vor dem Match – Zverev hat übrigens den Münzwurf bei Stuhl-Schiedsrichter Damien Dumusois gewonnen. Er entscheidet sich, zuerst zu returnieren. Vor dem Match – Gleich geht es los. Zverev und Carballés Baena betreten den Court. Nach dem Münzwurf beginnt die Einspielphase. Vor dem Match – Auch Prime-Experte Michael Stich ist sicher: "Nach seinem tollen Erfolg in Paris sollte Alexander mit viel Selbstvertrauen anreisen. Wenn alles passt, kann er sehr weit kommen." Und weiter: "Das Minimalziel ist sicherlich das Halbfinale." Das komplette Interview mit dem letzten deutschen Wimbledon-Sieger bei den Herren (1991) lesen Sie hier . Vor dem Match – Die "Bilanz" spricht "eindeutig" für Zverev. Er hat eine hundertprozentige Siegquote gegen Carballés Baena. Allerdings traf er bisher auch erst ein einziges Mal auf den aktuellen Weltranglisten 64.: Beim ATP Masters in Madrid im vergangenen Jahr siegte der Hamburger 6:7 (6:8), 7:5, 6:0.
