Der in der Karibik wütende Sturm "Beryl" ist zu einem Hurrikan der höchsten Kategorie 5 hochgestuft worden - so früh im Jahr wie noch kein Hurrikan vor ihm. "Beryl" habe sich zu einem "potenziell katastrophalen" Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 260 Stundenkilometern entwickelt, teilte das Nationale Hurrikanzentrum der USA (NHC) am Montagabend (Ortszeit) mit.
Es ist der erste Wirbelsturm der Hurrikan-Saison. Noch nie ist im Atlantik ein Sturm der höchsten Kategorie 5 so früh im Jahr registriert worden wie "Beryl".
Vor seiner Hochstufung war der Sturm auf die zu Grenada gehörende Insel Carriacou getroffen. "Innerhalb einer halben Stunde wurde Carriacou platt gemacht", sagte Grenadas Regierungschef Dickon Mitchell auf einer Pressekonferenz. Bislang seien keine Todesopfer gemeldet worden, dies könne sich aber noch ändern.
"Wir sind noch nicht über den Berg", betonte der Premierminister. Später teilte er in Online-Netzwerken mit, seine Regierung bemühe sich darum, Hilfslieferungen nach Carriacou und auf die Insel Petite Martinique zu bringen. "Der Ausnahmezustand gilt weiter. Bleiben Sie drinnen", erklärte Mitchell auf Facebook.
Auch auf benachbarten Inseln wie St. Vincent und die Grenadinen verursachte "Beryl" laut NHC "katastrophalen Wind und lebensbedrohliche Sturmfluten". Jamaika rechnet für Mittwoch mit dem Eintreffen des Sturmes und gab eine Sturmwarnung heraus. Laut NHC ist auch die bei Touristen beliebte mexikanische Halbinsel Yucatán bedroht.
Extreme Wetterereignisse wie Wirbelstürme sind in den vergangenen Jahren infolge des Klimawandels häufiger geworden und haben größere Zerstörungen angerichtet. Die US-Behörde für Ozean- und Atmosphären (NOAA) hatte Ende Mai erklärt, sie erwarte in diesem Jahr eine "außergewöhnliche" Hurrikan-Saison mit bis zu sieben Stürmen der Kategorie 3 oder höher.