Jude Bellingham gilt als einer der Top-Fußballer des Planeten – und das mit gerade einmal 21 Jahren. Der Hype könnte ihm allmählich zu Kopf steifen, glaubt zumindest ZDF-Experte Christoph Kramer.
Englands Matchwinner Jude Bellingham hat nach seinem Traumtor im EM-Achtelfinale vom deutschen Ex-Nationalspieler Christoph Kramer Kritik für sein Auftreten abbekommen. "Er ist natürlich ein herausragender Spieler, er muss nur insgesamt aufpassen, dass er jetzt nicht anfängt, Allüren zu bekommen in ganz jungem Alter. Was ich immer ganz schlimm finde, ist, wenn man vor eigenen Mitspielern abwinkt. Er hatte so ein paar Gesten drin, auch schon in den letzten Spielen", sagte der ZDF-Experte am Sonntagabend. England hatte zuvor in Gelsenkirchen mit 2:1 nach Verlängerung gegen die Slowakei gewonnen – auch dank Bellingham. England, der Favorit, der keiner ist 22 Uhr
Dieser wechselte vor einem Jahr von Borussia Dortmund zu Real Madrid und wurde mit den Königlichen direkt Champions-League-Sieger. "Wenn es zu viel Selbstbewusstsein gibt, dann hat er das so ein bisschen momentan. Es ist natürlich auch gerade eine Welle, die Saison, die er gespielt hat, in dem jungen Alter. Da gestehe ich ihm das auch mal zu", monierte Kramer einen Tag nach dem 21. Geburtstag des Weltklasseprofis. "Aber trotzdem muss man ein bisschen aufpassen, wenn man Jude Bellingham ist, dass das nicht in ein ganz blödes Ding kommt."
Bellingham hat zwar bereits zwei Tore bei dieser EM erzielt, fällt aber auch durch abfällige Gesten und extrem passive Phasen auf. Sowohl das zweite Gruppenspiel gegen Dänemark (1:1) als auch dritte gegen Slowenien (0:0) liefen an dem Jungstar vorbei. "Nach dem Turnier in der Sommerpause hoffe ich, dass er sich ein bisschen reflektiert. Ich glaube, ich bin nicht der Einzige, der sagt, boah, manchmal nervt er", sagte Kramer in Gelsenkirchen. Dem Mittelfeldstar sei die hohe Belastung einer langen Saison durchaus anzumerken. Das sind die Stars der EM
Bellingham wurde nach seinem Ausgleichstor per Fallrückzieher zum Spieler des Spiels gewählt. "Das kann zu einem Kickstart für den Rest des Turniers werden. Wir standen unter großem Druck, wir haben heute Charakter gezeigt", sagte der Profi.