Bei den Protesten gegen den AfD-Parteitag am Samstag in Essen ist der AfD-Delegierte Stefan Hrdy bei einer Straßensperre mit Demonstranten aneinander geraten und hat einem von ihnen ins Bein gebissen. Er spricht von Notwehr.
Rund um den AfD-Parteitag in Essen gab es am Samstag zahlreiche Demonstrationen. Die Polizei hatte allerhand zu tun: 28 Polizeibeamte wurden verletzt. Doch auch unter den Demonstranten gab es Verletzte. Einer von ihnen erlitt sogar eine ganz besonders kuriose Blessur, denn offenbar wurde er von einem AfD-Delegierten gebissen.
Der "Bild"-Zeitung liegt ein Video zum Vorfall vor. Der AfD-Delegierte Stefan Hrdy stößt mit dem Auto auf einen abgesperrten Straßenabschnitt mit Demonstranten. Die Weiterfahrt ist für ihn nicht möglich. Er steigt daraufhin aus und beginnt die Demonstranten zu filmen, als er auf sie zugeht. Als die Demonstrierenden ihn erkennen, rennen sie los, um ihm den Weg zu versperren und stellen sich an einer Straßenabsperrung vor den Delegierten.
Hrdy marschiert direkt in die Blockade aus Demonstranten, dann erkennt man, dass er fällt. In Windeseile umklammert er das Bein eines ebenfalls fallenden Demonstranten und beißt hinein. Schreie der Menge sind zu hören, der gebissene Mann zieht sein Hosenbein hoch und ruft entsetzt: "Der hat mich gebissen". Es sind Bissspuren erkennbar. Ein hinzugeeilter Polizeibeamter löst daraufhin die Situation auf.
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Auf Nachfrage der "Bild" zu dem Vorfall äußert sich der Politiker wie folgt: "Jemand hat mir von hinten in die Wade getreten, ich bin gestürzt, und hatte dann drei oder vier Leute auf mir drauf. Der Mann, dem ich dann in Notwehr ins Bein gebissen habe, hatte mich zuvor ins Gesicht getreten. Dann kam die Polizei und hat mich befreit." Die Aussage ist mit der Videoaufnahme nicht deckungsgleich. Als Hrdy sich um das Bein klammert, liegt niemand ersichtlich auf ihm drauf.
Stefan Hrdy ist 67 Jahre alt und ein ehemaliger GSG9-Elitepolizist. Nach eigenen Angaben bei der Befreiung der Passagiermaschine "Landshut" 1977 in Mogadischu dabei.