Die dänische Nationalmannschaft der Männer verzichtet auf eine bessere Bezahlung durch den Verband. Der Grund: Sie wollen bessere Bedingungen für die Frauen-Mannschaft. Die dänische Fußballnationalmannschaft der Männer hat ein Zeichen für finanzielle Gleichstellung und damit gegen die Gender Pay Gap gesetzt. Die EM-Teilnehmer sollen bei den Verhandlungen über einen neuen Vierjahresvertrag mit dem Dänischen Fußballverband (DBU) darauf bestanden haben, dass das Team der Frauen künftig die gleiche Bezahlung erhalten soll. Das berichten die internationale Profifußballgewerkschaft Fifpro auf ihrer Homepage. Unterstützt worden seien die Spieler bei dem Prozess demzufolge von der dänischen Gewerkschaft Spillerforeningen. "Die Herren-Mannschaft hat sich dafür entschieden, keine Änderungen der Bedingungen in ihrem neuen Vertrag zu fordern", sagte Spillerforeningen-Direktor Michael Sahl Hansen der Fifpro. "Die Spieler haben also nicht nach besseren Bedingungen für sich selbst gesucht, sondern sich Gedanken über die Unterstützung des Frauen-Teams gemacht." Uneinigkeit habe es allerdings zunächst darüber gegeben, woher das zusätzliche Geld für die Frauen kommen soll. Der Verband wollte das Vorhaben zwar unterstützen, allerdings sollte dafür Geld von den Männern genommen und den Frauen gegeben werden. Dagegen wehrten sich beide Auswahlteams. Eriksen, Christensen und Co. setzen sich für Frauen ein "Wir wollten nicht mit der DBU reden, wenn die einzige Möglichkeit, den Frauen mehr Geld zu geben, darin bestünde, es von der Herren-Mannschaft abzuziehen. So schafft man keine Gleichberechtigung", sagte Sahl Hansen der Fifpro. Stattdessen sei es ja darum gegangen, die Bezahlung der Frauen auf das gleiche Niveau anzuheben. Zur Lösung führte dann ein gemeinsamer Vorschlag der Männer-Nationalmannschaft mit der dänischen Spielergewerkschaft, der vorsah, neben der Anhebung der Prämien für die Frauen noch einen besseren Versicherungsschutz sowie einen Entwicklungsfonds zu integrieren. Laut Sahl Hansen waren die dänischen Spieler Christian Eriksen , Andreas Christensen, Thomas Delaney , Pierre-Emile Hojbjerg, Simon Kjaer und Kasper Schmeichel an den Verhandlungen beteiligt. Diese seien "reibungslos und schnell" verlaufen, "und wir waren froh, diese Vereinbarung noch vor dem Beginn der Euro 2024 zu unterzeichnen." In Kraft tritt der neue Vertrag direkt nach der Europameisterschaft in Deutschland.