Sachsen-Anhalt und Berlin stehen gemeinsam an der Spitze - als Länder mit den meisten rechtsextremistischen Gewalttaten. Der Verfassungsschutzbericht 2023 zeigt alarmierende Entwicklungen.
In Sachsen-Anhalt und Berlin gab es im vergangenen Jahr die meisten rechtsextremistisch motivierten Gewalttaten. Das geht aus dem am Dienstag in Berlin veröffentlichten Verfassungsschutzbericht für das Jahr 2023 in Deutschland hervor. Dem Bericht zufolge wurden in Sachsen-Anhalt und in Berlin je 121 politisch motivierte Gewalttaten mit rechtsextremistischem Hintergrund gezählt. Während dies in der Bundeshauptstadt im Vergleich zum Vorjahr etwas weniger solcher Taten waren, nahm die Zahl in Sachsen-Anhalt um rund 16 Prozent zu.
Bundesweit ist die Zahl der Straftaten mit rechtsextremistischem Hintergrund auf rund 26.000 gestiegen, wie es im Bericht der Verfassungsschützer weiter heißt. Darunter waren 1148 Gewalttaten (Vorjahr: 1016).
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) schreibt in ihrem Vorwort im Verfassungsschutzbericht: "Rechtsextremismus ist nach wie vor die größte Gefahr für unsere freiheitliche Demokratie und die Menschen, die in ihr leben. ... Die Zahl gewaltorientierter Rechtsextremisten verbleibt mit 14.500 Personen auch 2023 auf hohem Niveau."
Im Fall linksextremistischer Gewalt gab es laut Statistik in Sachsen-Anhalt deutlich weniger Fälle als im Vorjahr. Den Angaben zufolge zählte das Bundeskriminalamt (BKA) vergangenes Jahr nur 6 linksextremistisch motivierte Gewalttaten - im Vorjahr waren es noch 32. Nur in Rheinland-Pfalz (1) und im Saarland (1) wurden weniger linksextremistisch motivierte Gewalttaten registriert. In Nordrhein-Westfalen (274), Sachsen (191) und Berlin (79) gab es die meisten.
Verfassungsschutzbericht 2023