Das internationale Musikspektakel ist vorbei, der neue ESC-Gewinner steht fest. Nemo sicherte sich mit "The Code" den ersten Platz. Hören Sie hier den Siegersong der Schweiz. Die deutschen Fans des Eurovision Song Contest dürften mit dem Ergebnis zufrieden sein: Isaak kam mit der Darbietung seines Titels "Always On The Run" so gut an, dass er insgesamt 117 Punkte abräumte. Damit sicherte sich der 29-Jährige den zwölften Platz – mit Blick auf die enttäuschende Bilanz der vergangenen Jahre ein echter Hoffnungsschimmer. Noch besser lief es für die Schweiz: Nemo konnte sich über einen wahren Punkteregen freuen. Bereits zu Beginn der ESC-Saison galt der Song "The Code" bei den Buchmachern als aussichtsreicher Kandidat auf den Sieg, sackte bei den Prognosen dann aber immer mehr ab. Doch der Finalauftritt von Nemo konnte sich sehen lassen. Fachjury und Publikum waren sich bei Punktevergabe einig Nemo lieferte im Finale vom Eurovision Song Contest eine spektakuläre Performance ab. Rap, laute Drums, Opernelemente – der Song "The Code" wirkt wie ein künstlerisches Epos. Mit rosefarbenem Rock, farblich passender Kunstfelljacke und Glitzersteinen im Gesicht wirbelte Nemo über die Bühne, balancierte gekonnt auf einer sich drehenden Halbkugel und traf dabei selbst die höchsten Töne. Untermalt wurde die Darbietung von einer opulenten Lichtshow. Schauen Sie sich den Auftritt hier noch einmal an: Beim Zusehen wird klar: Nemo fühlt den Song – und das hat auch einen Grund. Die persönliche Geschichte, die darin erzählt wird, soll Hörende dazu aufrütteln, sich mit der eigenen Identität auseinanderzusetzen. Nemo ist nichtbinär, fühlt sich also vom biologischen Geschlecht unabhängig weder männlich noch weiblich. Sich das einzugestehen und es schließlich öffentlich zu machen, war ein langer Weg. Erfahrungen, um die es auch in "The Code" geht: "Ich ging durch die Hölle und zurück", heißt es beispielsweise in einer Textzeile. Bei der Punktevergabe kristallisierte sich schnell heraus, dass diese persönliche Note gut ankam. Zunächst räumte Nemo bei den Jurypunkten von einem Land nach dem anderen die Höchstwertung ab, später gab es auch bei der Publikumswertung keine Überraschung mehr: Insgesamt holte Nemo 591 Punkte – und ließ die Konkurrenz damit hinter sich. Für die Schweiz war der Abend eine echte Sensation. Es ist der erste Sieg seit 1988. Damals gewann Céline Dion den internationalen Musikwettbewerb mit ihrem Titel "Ne Partez Pas Sans Moi". Obwohl es nicht für den ersten Platz reichte, konnte sich die Schweiz auch in den vergangenen Jahren über gute Ergebnisse freuen: Der ehemalige DSDS-Star Luca Hänni ergatterte 2019 zum Beispiel Rang vier, für Sänger Gjon's Tears reichte es 2021 für den dritten Platz.
