Nach dem Tod von O.J. Simpson wird gerade ein Film über sein Leben gedreht. Owen Wilson wollte aber nichts damit zu tun haben – trotz eines verlockenden Angebots.
Es ist einer der berühmtesten Morde aller Zeiten: Als O.J. Simpsons Ex-Frau Nicole Brown Simpson und ihr Liebhaber ermordet wurden, verfolgte die halbe Welt gebannt den Prozess gegen den ehemaligen Football-Star. Nach seinem Tod soll nun ein neuer Film über den Doppelmord fertiggestellt werden. Eine der Wunschrollen musste allerdings umbesetzt werden: Owen Wilson erteilte dem Regisseur eine sehr klare Absage.
Das berichtet Regisseur Joshua Newton selbst dem "Hollywood Reporter". "Owen Wilson war perfekt für die Rolle", schwärmte er über den Schauspieler mit dem markanten Schmunzeln. In dem nach Simpsons Spitznamen "The Juice" genannten Film geht es um den Anwalt Douglas McCann, der im Rahmen des Prozesses in mehrere Verschwörungstheorien verwickelt wird. Wilson sollte mit McCann die Hauptrolle übernehmen. Doch das scheiterte an seinen Prinzipien.
Fotograf OJ Simpson vor Gericht
"Ich hatte tatsächlich ein Meeting mit ihm in Santa Barbara. Alle fanden das Skript super, sein Agent wollte, dass er es macht", erinnert sich Newton. "Aber am Ende stand Wilson auf und sagte: 'Wenn ihr denkt, dass ich die Hauptrolle in einem Film über O.J.s Unschuld spiele, könnt ihr das doch nicht ernst meinen." Selbst die angebotene Gage von 12 Millionen Dollar habe daran nichts rütteln können.
Ob O.J. Simpson schuldig ist oder nicht, ist in den USA immer noch Gegenstand einer erbitterten Debatte. Simspon war in dem spektakulären Prozess letztlich wegen des Zweifels an einem bei der Tat benutzten Handschuh freigesprochen worden. Ein Zivilgericht war im Nachgang dann allerdings doch von seiner Schuld überzeugt – und verurteilte ihn zur Zahlung von knapp 30 Millionen Dollar Schadensersatz an die Familien der Opfer. Die hatte O.J. bis zu seinem Tod aber nicht beglichen, sie sind mit Zinsen auf fast 100 Millionen Dollar angewachsen. Sein Nachlassverwalter hatte schon angekündigt, den Familien "keinen Cent" zukommen lassen zu wollen (hier erfahren Sie mehr).
Die Suche nach dem passenden Hauptdarsteller ist nach Angaben des aus Großbritannien stammenden Regisseurs die größte Hürde für den Film, der seit fast neun Jahren in Arbeit ist. Er habe einen sehr guten Ersatz für Wilson gefunden, will aber noch nicht verraten, um wen es sich handelt, sagte er dem Branchenblatt.
Dass der Hauptdarsteller fehlt, hielt Newton aber schon vorher nicht auf: Es wird trotzdem längst gedreht. Eine gute halbe Stunde des Filmes ist bereits im Kasten, es handelt sich größtenteils um Rückblenden mit dem in Deutschland geborenen Boris Kodjoe in der Rolle des O.J. Simpson. Newtons Plan: Den Film bis zum 30. Jahrestag des Urteils am 3. Oktober nächsten Jahres fertig zu bekommen.
Quelle:Hollywood Reporter
