“Ich habe kein literarisches Interesse,” schrieb Franz Kafka einmal an seine Verlobte Felice Bauer, “ich bestehe aus Literatur”. Mit dieser Warnung, dass Literatur für ihn nicht etwa ein Ausgleich oder eine persönliche Leidenschaft sei, sondern bittere Notwendigkeit, zeigt er sich als jemand, der nur in seinem Schreiben existiert. Und dass die Texte geschrieben werden mussten, liegt auf der Hand. Gelesen werden sollte sie hingegen, ging es nach Kafka, nicht.
Wir verdanken es der Weigerung seines Freundes Max Brod, alle seine Werke zu verbrennen, dass wir uns heute noch über Franz Kafka wundern können.
Am 3. Juni jährt sich sein früher Tod zum 100. Mal und wir wollen darüber reden, wie Kafka sich in diesen einhundert Jahren gewandelt hat, mit seinem Biografen Rainer Stach, der Fernsehautorin Vera Weber, Verena Hütter vom Goethe-Institut und Marianne Allweiß, unserer Korrespondentin in Prag.
Podcast-Tipp:
Kehlmanns Helden: Kafka vs. Hiphop
Oscar ist 15, sein Vater Daniel 49. Wenn Oscar nicht zur Schule geht, ist er im Sportstudio und am Klavier, er streamt und zockt. Später will er Schauspieler werden. Daniel ist ein weltbekannter Schriftsteller, sein Roman „Die Vermessung der Welt“ ist eines der erfolgreichsten deutschen Werke der Nachkriegszeit. Er steht auf klassische Musik, Franz Schubert zum Beispiel, und er hat das Drehbuch zur Fiction-Serie „Kafka“ geschrieben. In diesem Podcast lässt der eine den anderen an seinen Helden teilhaben. Sie sprechen über Filme, Bücher, Trends, über Kafkas Alpträume und Best of MrBeast.
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