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Neues Cannondale Scalpel 2024 im ersten Test: XC ist das neue Down Country

Seit 8 Generationen gibt es das Cannondale Scalpel. Was sich von 2001 bis heute nicht geändert hat, ist der Einsatz einer Lefty. Warum das neue Cannondale Scalpel mit 120 mm Federweg, Variostütze und sattem 66°-Lenkwinkel trotzdem ein gänzlich anderes Bike ist und so klar wie noch nie in Richtung Abfahrt schielt, klären wir im Test.

Video: Das neue Cannondale Scalpel im Test

Steckbrief: Cannondale Scalpel 2024

EinsatzbereichCross-Country
Federweg120 mm/120 mm
Laufradgröße29ʺ
RahmenmaterialCarbon
Gewicht (o. Pedale)11,5 kg
RahmengrößenS, M, L, XL (im Test: XL)
Websitewww.cannondale.com
Preisspanne4.299 - 12.999 Euro
Im Test: Cannondale Scalpel 1
Preis: 9.499 Euro

Es ist das Olympia-Jahr – ein perfekter Zeitpunkt, um einen Klassiker maximal überarbeitet neu ins Rennen zu schicken. Das dachte sich auch Cannondale und präsentiert mit dem neuen Scalpel ein ganz heißes Eisen, das in Paris zur Perfektion geschmiedet werden und Mona Mitterwallner, Alan Hatherly und Co. im besten Fall zur Medaille verhelfen soll.

Wenngleich das Scalpel nun schon seit vielen Jahren zur Topsitze der XC-Fullies gehört, so wurde mit Generation 8 vieles neu gedacht. Die Geometrie verändert sich im Vergleich zum Vorgänger noch einmal erheblich: Der Fokus zeigt nunmehr nicht ausschließlich auf XC Race-Kurse, sondern auch auf knalligen Down Country-Einsatz. Ob das neue Scalpel hält, was auf dem Papier versprochen wird, klären wir in den folgenden Zeilen.

# Das neue Cannondale Scalpel verfügt über 120 mm Federweg vorne und hinten und trumpft mit einigen spannenden Neuerungen auf.
Diashow: Cannondale Scalpel 2024 im ersten Test: XC ist das neue Down Country
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Die wichtigsten Neuerungen

  • identischer Federweg von 120 mm vorne und hinten
  • mitwachsende Kettenstreben
  • einteiliges SystemBar XC-One Cockpit
  • serienmäßig Variostütze mit an Bord, Platz für 200 mm Hub
  • 2 Flaschenhalter jetzt auch in Größe S

Im Detail

Die Abfahrten im World Cup-Zirkus werden immer ruppiger und so manche Konkurrenzfirma im Cross Country-Bereich ist federwegstechnisch bereits in anderen Sphären unterwegs. Beim neuen Cannondale Scalpel ändert sich im Vergleich zum Vorgänger (Cannondale Scalpel 2020 Test) nun ebenfalls einiges: Von 100 mm Federweg am Heck beim Vorgängermodell zieht man in der neuesten Iteration auf 120 mm um und auch sonst hat man einige Anstrengungen unternommen, das Bike einerseits noch schneller, andererseits noch tauglicher für einen breiteren Einsatzbereich zu gestalten.

Starten wir mit dem Gewicht: Inklusive Hardware liegt dieses nun bei 1.778 g in der leichteren Series 0 Carbon-Variante, die es ausschließlich in der LAB71-Ausstattung gibt. Series 1, die für die anderen Ausstattungen verwendet wird, ist etwas schwerer. Insgesamt konnte nochmals Gewicht reduziert werden, laut Cannondale bei Beibehaltung der Rahmensteifigkeit.

Mit dem neue Cannondale Scalpel stellen wir eine weitere Evolutionsstufe des Cross Country-Klassikers vor. Damit einhergehend wurde das Scalpel einer Revision unterzogen und von Grund auf neu gedacht, um den steigenden Anforderungen technischer Cross Country-Kurse im Worldcup weiterhin gerecht zu werden.

Cannondale

# Trail klar, aber wir haben es hier mit einem Racer zu tun - das vermittelt die unauffällig angedeutete Zielflagge am schlanken Hauptrahmen.

Dabei ist auch die Geometrie aggressiver geworden: Der Lenkwinkel beträgt jetzt 66,6°, der Sitzwinkel ist mit nun 75,5° ebenfalls steiler. Nichts geändert hat sich am Flexpivot-Design. Dieses hat laut Cannondale einige Vorteile: Die patentierten Carbon-Bereiche fungieren als virtuelle Horst-Link-Drehpunkte und kreieren so eine echte Vierlenker-Federung. Ohne die Lager ist das System so nicht nur leichter, sondern erfordert auch keinerlei Wartung und lässt sich zudem wunderbar in Sachen gewünschter Steifigkeit anpassen.

# Dünnere Rohre, trotzdem stabiler bei gleichbleibender Steifigkeit - das war das Ziel des neuen Scalpel.
# Der Flex Pivot ersetzt einen Horst Link-Drehpunkt.

Auch von Cannondale gibt es am Scalpel nun ein eigenes, einteiliges Carbon-Cockpit. Der SystemBar XC-One MTB-Lenker fügt sich optisch exzellent in die aufgeräumte Optik des schnellen Racers ein und verfügt über 760 mm Breite und -6° Neigung. Der Flex der neuen Kombination soll genau die Mitte treffen: nicht brutal steif, aber auch nicht zu flexend. Apropos aufgeräumt: Die Besonderheit des Cockpits liegt im frontalen Kabeleinlass, der zwar Mechanikern den Schweiß auf die Stirn treiben könnte, aber das Thema Systemintegration – und da ist Cannondale traditionell lange vorn dabei – konsequent durchzieht. Sorgen, dass ein solches Loch im System Auswirkungen auf die Haltbarkeit haben könnte, seien auf Nachfrage bei Cannondale unbegründet. Apropos Kabel: Diese führen nun entweder durch den SystemBar XC-One oder durch einen Durchlass unter dem Vorbau.

# Das neue SystemBar XC-One Cockpit ist in zwei Längen verfügbar und ist in der LAB71 sowie in der Scalpel 1-Ausstattung mit an Bord.
# Dabei führen die Kabel durch einen mittigen Einlass durch den Vorbau direkt in den Rahmen.
# Der Garmin-Halter fügt sich formschön ein.

Eine weitere, wirkliche Neuerung ist die serienmäßige Variostütze. War bislang nur das Cannondale Scalpel SE mit einer solchen ausgestattet, verfügen nun sämtliche Ausstattungen über verstellbaren Hub am Sattel. Dabei freuen sich insbesondere großgewachsene Personen, dass Cannondale nicht nur in Sachen Hub, sondern auch bei der Einstecktiefe mitgedacht hat: Das Design des Sitzrohres ist so gestaltet, dass in die großen Rahmen Vario-Stützen mit bis zu 200 mm Hub hineinpassen. Serienmäßig beschränkt sich Cannondale allerdings auf 125 mm (Größe S) bis 150 mm Hub (M-XL).

# Das freut uns sehr: Die Variostütze am Rad macht nun auch die regulären Scalpel-Modelle für Trailfreunde interessant.
# Dabei ist das Sitzrohr so designt worden, dass auch Stützen mit viel Hub hineinpassen - für die Flaschenhalter wurde der Bereich optisch angepasst.
# Mit Gummi-Einsätzen stellt Cannondale sicher, dass weder Schuhe …
# … noch Steine die Kohlefasern beschädigen können.

„Proportional Response“ nennt Cannondale das Konzept der an die Rahmengrößen angepassten Kinematik. So sollen nicht nur Zahlen von Größe M nach unten und oben angepasst worden sein, stattdessen sei die Kinematik spezifisch ideal auf jede Rahmengröße zugeschnitten worden. In Kombination mit den mitwachsenden Kettenstreben möchten die US-Amerikaner so für jede Rahmenform die bestmögliche Performance herauskitzeln.

Geometrie

Im direkten Vergleich mit dem flotten Vorgänger hat man es mit einem gänzlich anderen Bike zu tun: Nicht nur die 120 mm Federweg am Heck sichern satte 2 cm mehr Federweg als vorher. Das Cannondale Scalpel 2024 verschiebt den Fokus im Hinblick auf die Geometrie grundsätzlich weit stärker Richtung Abfahrt.

Nehmen wir mal die Konkurrenzbikes Scott Spark (Scott Spark RC Test) und Trek Top Fuel (Trek Top Fuel Test) zum Vergleich: Mit 510 mm Reach liegt das Scalpel in Größe XL nochmal rund 10 mm weiter vorne und durch die mitwachsenen Kettenstreben ist es auch im Radstand von 1.250 mm Spitzenreiter. Einzig im Lenkwinkel ist nur das traillastigere Top Fuel nochmal 0,6° flacher (Low-Version). Das Tretlager des neuen Scalpel wurde 2 mm abgesenkt, da man laut Cannondale festgestellt hatte, dass der Hauptanteil des Pedalierens bei der Nutzung von 0 bis 50 % Federweg stattfinden würde und man so in der Regel wenig Probleme mit einem tiefen Tretlager haben sollte – also: runter damit.

Mit dem Vorgänger lohnt sich das neue Scalpel kaum zu vergleichen: Hier ist es nicht nur 1,4° Grad flacher, was den Lenkwinkel angeht (im XC-Bereich ein ziemliches Pfund), sondern in quasi allen Maßen ordentlich angewachsen. Nur der Stack-Wert wurde um die winzige Dosis von 3 mm erhöht und dabei das Steuerrohr gleichzeitig für eine aggressivere Position auf dem Rad etwas verkürzt. Ein Racer soll das Rad natürlich schon noch bleiben.

Rahmengröße S M L XL
Laufradgröße 29″ 29″ 29″ 29″
Reach 425 mm 450 mm 475 mm 510 mm
Stack 595 mm 595 mm 604 mm 613 mm
STR 1,40 1,32 1,27 1,20
Lenkwinkel 66,6° 66,6° 66,6° 66,6°
Sitzwinkel, effektiv 75,5° 75,5° 75,5° 75,5°
Sitzwinkel, real 69,2° 71° 71,7° 71,7°
Oberrohr 536 mm 556 mm 584 mm 630 mm
Oberrohr (horiz.) 579 mm 597 mm 625 mm 669 mm
Steuerrohr 9 mm 9 mm 10 mm 11 mm
Sitzrohr 38 mm 40 mm 44,5 mm 50 mm
Überstandshöhe 736 mm 744 mm 752 mm 763 mm
Kettenstreben 434 mm 438 mm 442 mm 446 mm
Radstand 1.140 mm 1.170 mm 1.200 mm 1.250 mm
Tretlagerabsenkung 42 mm 42 mm 42 mm 42 mm
Tretlagerhöhe 334 mm 334 mm 334 mm 334 mm
Gabel-Offset 50 mm 50 mm 50 mm 50 mm
Federweg (hinten) 120 mm 120 mm 120 mm 120 mm
Federweg (vorn) 120 mm 120 mm 120 mm 120 mm
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# Länger, flacher, schneller - in fast allen Punkten bekommt das Scalpel eine aggressivere Ausrichtung verpasst.

Ausstattung Cannondale Scalpel 1

Unser Testbike ist, vom Über-Modell LAB71 einmal abgesehen, das Topmodell der neuen Scalpel-Riege. Das Cannondale Scalpel 1 verfügt über die einzigartige Lefty Ocho 120 Federgabel in der Carbon-Ausführung. Die Heckfederung übernimmt ein RockShox SIDluxe Select+ Dämpfer. Angetrieben wird das Bike von der edlen, per Funk angesteuerten SRAM X0 Eagle Transmission. Die schnellen DT Swiss XCR 1501 Spline One-Laufräder bestehen aus Kohlefaser. An Reifen ist das schnelle Maxxis-Duo Rekon Race WT/Aspen WT aufgezogen, die nun standardmäßig nicht mehr in 2,25, sondern in wuchtiger 2,4″-Breite daherkommen. Nicht weniger edel geht es beim brandneuen Cockpit weiter: Die in 60 und 75 mm Länge verfügbare SystemBar XC-One Flat-Kombination sieht richtig schick aus.

Einziger Wermutstropfen der ansonsten extrem hochwertigen Ausstattung: Unserer Meinung nach gehört an eine 9.499 € teure Ausstattung keine mittelmäßige SRAM Level Silver Stealth Bremse, doch die Ultimate-Variante bleibt leider der LAB71-Ausstattung vorbehalten. Und eine Frage bleibt: Warum hält man – speziell ab Größe L – an einer 160 mm-Scheibe an der Hinterradbremse fest? 180 mm würden auch einem Bike dieser Kategorie gut zu Gesicht stehen.

  • Federgabel Lefty Ocho 120 Carbon (120 mm)
  • Dämpfer RockShox SIDluxe Select+ (120 mm)
  • Antrieb SRAM XO Eagle AXS, T-Type
  • Bremsen SRAM Level Silver Stealth
  • Laufräder DT Swiss XCR 1501 Spline One
  • Reifen Maxxis Rekon Race WT / Maxxis Aspen WT
  • Cockpit SystemBar XC-One Flat (760 mm, 60 mm)
  • Sattelstütze Fox Transfer SL Performance Elite (150 mm)
# Cannondale Scalpel LAB71 – die Edelvariante kostet 12.999 €
# Cannondale Scalpel Lefty 2 – Preis: 7.499 €
# Cannondale Scalpel 3 – Preis: 4.999 €
# Cannondale 2024 Scalpel 4 – 4.299 €
Cannondale Scalpel LAB71Cannondale Scalpel 1 LeftyCannondale Scalpel 2 LeftyCannondale Scalpel 2Cannondale Scalpel 3Cannondale Scalpel 4
RahmenScalpel LAB71, Series 0Scalpel, Series 1Scalpel, Series 1Scalpel, Series 1Scalpel, Series 1Scalpel, Series 1
GabelLefty Ocho 120 CarbonLefty Ocho 120 CarbonLefty Ocho Alloy 120RockShox SID Select+ RL, 120mmRockShox SID Select, 120 mmRockShox SID, 120mm
SteuersatzAcros ICRAcros ICRAcros ICRAcros ICRAcros ICRAcros ICR
DämpferRockShox SIDLuxe UltimateRockShox SidLuxe Select+RockShox SIDLuxe Select+RockShox SIDLuxe Select+RockShox SIDLuxe Select+RockShox SIDLuxe Select+
SchaltwerkSRAM XX SL Eagle AXSSRAM XO Eagle AXS, T-TypeSRAM GX Eagle AXS, T-TypeSRAM GX Eagle AXS, T-TypeShimano XTShimano XT
SchalthebelSRAM AXS T-Type Ultimate Pod ControllerSRAM AXS T-Type Pod ControllerSRAM AXS T-Type Pod ControllerSRAM AXS T-Type Pod ControllerShimano Deore M6100, 12-speedShimano Deore 6100, 12-speed
KetteSRAM XX SL, T-Type, 12-speedSRAM XO, T-Type, 12-speedSRAM GX Eagle T-Type, 12-speedSRAM GX Eagle T-Type, 12-speedShimano SLX M7100, 12-speedShimano Deore, 12-speed
KurbelSRAM XX SL T-Type, 34TSRAM XO, T-Type, 34TSRAM GX Eagle T-Type, 34TSRAM GX Eagle T-Type, 34TShimano Deore M6120, 32TShimano M5121, 32T
KassetteSRAM XX SL Eagle, 10-52, T-Type, 12-speedSRAM XO Eagle, 10-52, T-Type, 12-speedSRAM GX Eagle, 10-52, T-Type, 12-speedSRAM GX Eagle, 10-52, T-Type, 12-speedShimano Deore M6100, 10-51, 12-speedShimano Deore, 10-51, 12-speed
InnenlagerSRAM DUB BSA 73mm MTB Wide, CeramicSRAM DUB BSA 73mm MTB WideSRAM DUB BSA 73mm MTB Wide SRAM DUB BSA 73mm MTB Wide Shimano BSA 73mmShimano BSA 73mm
BremsenSRAM Level Ultimate StealthSRAM Level Silver StealthSRAM Level Silver StealthSRAM Level Silver StealthShimano Deore M6100Shimano MT501, hydraulic disc, 180/160mm RT10 rotors
LaufräderDT Swiss XCR 1200 SplineDT Swiss XCR 1501 Spline OneHollowGram XC-S 27HollowGram XC-S 27Stan's NoTubes Crest MK4Stan's NoTubes Crest S2
ReifenMaxxis Rekon Race WT, 29x2.4“, Maxxis Aspen WT, 29x2.4“Maxxis Rekon Race WT, 29x2.4“, Maxxis Aspen WT, 29x2.4“Maxxis Rekon Race WT, 29x2.4“, Maxxis Aspen WT, 29x2.4“Maxxis Rekon Race WT, 29x2.4“, Maxxis Aspen WT, 29x2.4“Maxxis Rekon Race WT, 29x2.4“, Maxxis Aspen WT, 29x2.4“Maxxis Rekon Race WT, 29x2.4“, Maxxis Aspen WT, 29x2.4“
LenkerSystemBar XC-One Flat, carbon, integrated bar/stem, internal cable routing, 5° upsweep, 8° backsweep, 760mm width, -6° stem, 1-1/8" clampSystemBar XC-One Flat, carbon, integrated bar/stem, internal cable routing, 5° upsweep, 8° backsweep, 760mm width, -6° stem, 1-1/8" clampCannondale 1 Flat, Carbon, 31.8mm, 9° back, 760mmCannondale 1 Flat, Carbon, 31.8mm, 9° back, 760mmCannondale 2 FlatCannondale 2 Flat, butted 2014 Alloy, 31.8mm, 3° rise, 8° sweep, 760mm
GriffeRockShox Smooth SiliconeRockShox Smooth SiliconeRockShox Smooth SiliconeRockShox Smooth SiliconeRockShox Smooth SiliconeRockShox Smooth Silicone
VorbauSystemBar XC-One Flat, carbon integrated bar/stemSystemBar XC-One Flat, carbon integrated bar/stemCannondale C1 ConcealCannondale C1 ConcealCannondale C1 ConcealCannondale C1 Conceal
SattelPrologo Dimension NDR, Tirox railsPrologo Dimension NDR, Tirox railsPrologo Dimension NDR, STN railsPrologo Dimension NDR, STN railsPrologo Dimension NDR, STN railsPrologo Dimension NDR, STN rails
VariostützeRockShox Reverb AXS, 31.6, 125mm (S), 150mm (M-XL)Fox Transfer SL Performance Elite, 31.6, 125mm (S), 150mm (M-XL)Fox Transfer SL Performance Elite, 31.6, 125mm (S), 150mm (M-XL)Fox Transfer SL Performance Elite, 31.6, 125mm (S), 150mm (M-XL)Cannondale DownLow Dropper, internal routing, 31.6, 125mm (S), 150mm (M-XL)Cannondale DownLow Dropper, internal routing, 31.6, 125mm (S), 150mm (M-XL)
GrößenS, M, L, XLS, M, L, XLS, M, L, XLS, M, L, XLS, M, L, XLS, M, L, XL
Preis12.999,00 €9.499,00 €7.499,00 €6.799,00 €4.999,00 €4.299,00 €
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# Die Lefty Ocho 120 polarisiert, wie immer - die Funktion allerdings ist exzellent.
# Trotz kleiner Scheibe am Heck hatten wir mit der erstaunlich bissigen 4 Kolben-Level keine Provleme.
# Die SRAM XO Eagle AXS-Schaltung ist leicht und natürlich kabellos.
# Der schmale Lockout-Griff funktioniert unauffällig und richtig gut.
# Schnelle Minimalbereifung - für noch direkteren Trail-Einsatz sollte man den Rekon Race vielleicht tauschen.
# Der Prologo Dimension NDR-Sattel ist enorm bequem.

Auf dem Trail

Wir haben nur wenig Zeit und die Test-Trails im portugiesischen wie regnerischen Braga sind wunderbar angefeuchtet – spannende Bedingungen für schnelle Trail-Fahrten mit einem Bike, das man nicht kennt.

XC-Bikes sind in der Regel schnell, aber durch den Mix aus geringem Federweg, Minimalbereifung und einer Geometrie, die „long and slack“ bislang eher diametral gegenübersteht, eher anspruchsvoll zu fahren. Das Cannondale Scalpel möchte hier auf sympathische Art und Weise mit diesen Vorurteilen aufräumen, und das durch mehrere Faktoren: Durch den standardmäßigen Einsatz von verstellbarer Sattelstütze, die Kombination aus massivem Reach (510 mm in Größe XL!) und dem im Vergleich zum Vorgänger 1,4° flacheren Lenkwinkel wildert das XC-Racebike ab sofort in Down Country-Gefilden.

# Locker und zügig zieht das Scalpel den Berg hinauf.

Dank antriebsneutralem Hinterbau bringt man das Rad bergauf unmittelbar nach vorne, es klettert zügig und kompromisslos. In Spitzkehren offenbart sich in Größe XL der lange Radstand von 1.250 mm – entspannt langsam um enge Kurven spitzeln erfordert mehr Konzentration, als man es von den meisten XC-Bikes gewohnt ist. Dass die Geometrie jedoch eher Vor- als Nachteile hat, stellt sich anschließend im richtigen Trail-Einsatz heraus.

# Trail-Einsatz im Nebel - Das Rad lässt sich schnell und spaßig um Kurven drücken.

In Portugal bewegen wir uns zum Großteil auf schnellen Pfaden in der Ebene und hier spielt das neue Scalpel seine Stärken aus: Die Kombination aus leichtem Rahmen, absolut trailtauglicher Geometrie, passend langer Kettenstreben und steifem Heck sorgt für eine hohe Geschwindigkeit im Wiegetritt. Ist der Lockout aktiviert, kommt dies besonders zum Tragen – ohne Lockout auf dem Trail lässt sich das Rad indes wunderbar pushen und die anwesende Journaille frohlockt, dass die Scalpels jetzt flächendeckend mit Variostützen ausgestattet sind und so schön spielfreudig werden.

# Variostützen? Das erfreut uns, wenn es mal eine kleine Flugeinlage gibt.
# … oder eine große, wie Josh Bryceland hier an diesem nicht gerade kleinen Gap zeigt - Hinweis: Das dürfte über den angedachten Einsatzbereich dann doch etwas hinausgehen.

Bunnyhops, Manuals, durch Wellen surfen? Für solche Spaß-Einlagen waren XC-Bikes vor fünf Jahren nur unter der Führung von Profi-Athleten bereit, jetzt schafft man das sogar als Testredakteur. Die langen Kettenstreben sorgen in Verbindung mit langen Reach-Werten für Sicherheit, wenn auf dem Trail ein Wurzelfeld oder einige aufeinanderfolgende Drops eingestreut werden.

Dass man es nicht (nur!) mit einem klassischen XC-Bike zu tun hat, wird in der Abfahrt ebenso klar: Kleine Flugeinlagen und ruppigere Passagen stecken sowohl der mit 120 mm eher straffe, aber gut abgestimmte Hinterbau als auch die fluffige, aber viel Gegenhalt bietende und bekannt steife neue Lefty Ocho mit 120 mm Federweg problemlos weg und man vergisst zwischenzeitlich, dass man nicht auf einem Trail-Bike, sondern auf einem 11 kg leichten Sprintmonster unterwegs ist. Spätestens in der nächsten nassen Kurve weisen einen die schnell rollenden, aber definitiv auf XC ausgelegten Maxxis Recon Race und Aspen-Reifen auf das angepeilte Einsatzgebiet hin – für noch mehr Trailspaß sollte man auf etwas Grobstolligeres zurückgreifen.

# Viel Grip im Grünen - wir sind uns sicher: Da geht noch mehr, wenn die Bereifung gegen etwas Grobstolligeres getauscht werden würde.

Erster Eindruck – Cannondale Scalpel 2024

Mit den neuen Cannondale Scalpel haben die US-Amerikaner pünktlich zu den Olympischen Spielen in Paris einen weiten Satz nach vorne gemacht und den XC-Klassiker in einen schnellen Abfahrtsfeger verwandelt. Der Balance-Akt, gleichzeitig die XC-Raceprofis als auch Down Country-Fans zufriedenzustellen, ist unserer Meinung nach gelungen: Im ersten Eindruck präsentiert sich das Cannondale Scalpel 2024 als sehr schnelles Bike mit starkem Antritt und Sprintfähigkeiten, das in Sachen Trail-Qualität nochmal eine ordentliche Schippe drauflegt – ohne den Cross Country-Hintergrund zu verleugnen.

# C24 Scalpel 1 Smoke RRD EU 0001

Wie gefällt euch der Ansatz des neuen Scalpel?


Testablauf

Cannondale hatte uns im Februar 2024 nach Braga im Norden Portugals eingeladen. Hier konnten wir das Scalpel einen Tag lang ausgiebig auf den – an diesem Tag leider sehr verregneten – Trails im Hinterland testen.

Hier haben wir das Cannondale Scalpel getestet

  • Braga, Portugal Schnelle, flowige Waldwege und ruppige Felssektionen in permanenter Abwechslung
Tester-Profil: Johannes Herden
Körpergröße 193 cm
Schrittlänge 98 cm
Oberkörperlänge 61 cm
Armlänge 59 cm
Gewicht 97 kg
Egal ob mit dem Enduro auf den Hometrails, dem Dirtrad im Skatepark oder auf dem Rennrad in der Langdistanz: Hannes ist in fast allen Bike-Kategorien zuhause. Am liebsten aber geht’s für ihn bergab durch den Wald!
Fahrstil
verspielt und sauber
Ich fahre hauptsächlich
Enduro, Trails, Pumptrack/Park/Street
Vorlieben beim Fahrwerk
Progressiv, nicht zu soft, schnelle Zugstufe
Vorlieben bei der Geometrie
Eher kürzerer Hinterbau, Lenkwinkel nicht extrem flach, die Front darf gern etwas höher

Information: Die Kosten für das Pressecamp wurden von Cannondale getragen. 

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