Knapp zwei Wochen nach seinem überraschenden Tod wird im Münchner Dom des früheren Landtagspräsidenten Alois Glück gedacht.
Bayern nimmt Abschied von Alois Glück: Die gesamte politische Spitze des Landes ist am Samstag zu einem Requiem und Trauerstaatsakt im Münchner Liebfrauendom zusammengekommen, allen voran Ministerpräsident Markus Söder und Landtagspräsidentin Ilse Aigner (beide CSU).
Der CSU-Politiker war vor knapp zwei Wochen im Alter von 84 Jahren in einer Münchner Klinik gestorben. Sein Tod hatte in Bayern - und darüber hinaus - große Anteilnahme ausgelöst. Glück wurde über die Parteigrenzen hinaus geachtet und geschätzt.
Glück war auf dem elterlichen Bauernhof im oberbayerischen Hörzing (Landkreis Traunstein) aufgewachsen. 1970 zog er erstmals für die CSU in den Landtag ein. Von 1994 bis 2007 war er Chef des mächtigen CSU-Bezirks Oberbayern. Nach zwei Jahren als Staatssekretär übernahm er 1988 den CSU-Fraktionsvorsitz. Insgesamt 38 Jahre lang hatte er ein Landtagsmandat inne, 15 davon als Fraktionschef. 2011 berief die damalige Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) Glück in die Ethikkommission für eine sichere Energieversorgung.
Der gelernte Landwirt und leidenschaftliche Bergwanderer engagierte sich zudem in zahlreichen Ehrenämtern, etwa als Vorsitzender und später Ehrenvorsitzender der Bergwacht Bayern. Ab 1983 war Glück auch im Zentralkomitee der deutschen Katholiken aktiv, von 2009 bis 2015 war er dessen Präsident. Öffentlich in Erscheinung trat er später noch einmal, als ihn Söder als Moderator eines runden Tisches zum Thema Artenvielfalt gewann, um die Wogen nach einem erfolgreichen Volksbegehren dazu zu glätten und Kompromissmöglichkeiten auszuloten.