Bei den World University Games messen sich Athleten aus der ganzen Welt. Dabei kam es in diesem Jahr zu einer äußerst kuriosen Szene, die einigen Beobachtern sauer aufstößt.Eine kuriose Szene bei den Summer World University Games sorgt derzeit für Aufregung. Das Event, das im chinesischen Chengdu ausgetragen wird und aufgrund der Corona-Pandemie zwei Jahre später stattfindet als geplant, stellt eine Art Olympische Spiele für studierende Athletinnen und Athelten dar.Zu diesen zählte in diesem Jahr auch Nasra Abukar Ali. In der ersten Runde des Sprints über 100 Meter vertrat sie Somalia. Dabei fiel 18-Jährige schon in den Startblöcken auf. Denn im Vergleich zu ihren Kontrahentinnen sah sie auf den ersten Blick deutlich weniger athletisch aus.Zehn Sekunden langsamer als SiegerinNach dem Startschuss erhärtete sich dieser Eindruck. Denn während die Konkurrenz aus den Startblöcken schoss, wurde schnell klar: Ali wird nicht mithalten können. Schon nach wenigen Metern war sie deutlich abgeschlagen.Als Siegerin Gabriela Silva Mourao nach 11,58 Sekunden über die Ziellinie sprintete, reichte der Kamerawinkel nicht einmal mehr, um die weit zurückliegende Ali überhaupt noch einzufangen. Erst über zehn Sekunden nach der Führenden überquerte Ali mit einer Zeit von 21,81 Sekunden als Letzte die Ziellinie – mit mehr als acht Sekunden Rückstand auf die Vorletzte.Landsleute empörtUnter ihren Landsleuten sorgt die Auswahl Alis teils für Entsetzen. Auf Twitter schrieb die Nutzerin "Elham Garaad" in einem Beitrag: "Das Ministerium für Jugend und Sport sollte zurücktreten. Es ist entmutigend, so eine inkompetente Regierung zu erleben. Wie konnten sie ein untrainiertes Mädchen dafür auswählen, Somalia im Laufen zu vertreten? Es ist wirklich schockierend und wirft international ein schlechtes Licht auf unser Land." Der Post sammelte mittlerweile über 37.000 Likes und mehr als 24.000 Retweets (Stand: Mittwoch, 18 Uhr).In weiteren Tweets behauptet Garaad, Ali sei die Nichte des Präsidenten des somalischen Leichtathletikverbandes. Der Vorwurf lautet Vetternwirtschaft und Korruption. Bewiesen ist das aber nicht. Laut eines Berichts der Plattform "Newsweek" habe der somalische Leichtathletikverband in einer nationalen TV-Übertragung zugesichert, die Hintergründe der Nominierung Alis zu prüfen.Es ist nicht das erste Mal, dass eine Athletin aus Somalia für Aufsehen dieser Art sorgt. So absolvierte Maryan Nuh Muse die 400 Meter bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro 2016 in der ebenfalls schlechten Zeit von 1:10,14 Minuten.Die Reaktion war damals jedoch eine andere: Muse wurde als Inspiration gefeiert, weil sie den unglaublich harten Bedingungen in ihrem Land trotzte und sich auf höchstem Niveau im Sport behauptete.