Der Journalist und Dokumentarfilmer Abbas Rezaie hat die Tage und Wochen der Angst beim Fall von Kabul hauptsächlich dank seiner Kamera überstanden. "Die Kamera war mein Schützengraben", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Die Kamera hat mich verteidigt." Sie habe ihm etwas die Angst genommen, ihn "vor einem Nervenzusammenbruch" bewahrt.
Der Journalist und Dokumentarfilmer Abbas Rezaie hat die Tage und Wochen der Angst beim Fall von Kabul hauptsächlich dank seiner Kamera überstanden. "Die Kamera war mein Schützengraben", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Die Kamera hat mich verteidigt." Sie habe ihm etwas die Angst genommen, ihn "vor einem Nervenzusammenbruch" bewahrt.
Rezaie arbeitete im Sommer 2021 für die afghanische Zeitung "Etilaat Roz" und hat die letzten Tage in den Redaktionsräumen dokumentiert, bevor die Hauptstadt Kabul endgültig an die Taliban fiel. Sein gleichnamiger Film über diese Zeit ist der Eröffnungsfilm des an diesem Mittwoch beginnenden Dok.Fests München.
"In den Redaktionsräumen der von Transparency International ausgezeichneten Tageszeitung "Etilaat Roz" erleben die Zuschauer*innen den Fall Kabuls als dramatisches Kammerspiel", beschreibt das Dok.Fest den Film. "Draußen übernehmen die Taliban die Macht, drinnen liegen die Nerven von Herausgeber Zaki Daryabi und seinem 50-köpfigen Team zunehmend blank. Sie müssen eine Entscheidung treffen: weitermachen oder fliehen?"
"Ich wollte diesen historischen Moment durch die Linse beobachten und dokumentieren", sagte Rezaie, der heute in einem Flüchtlingscamp in den Niederlanden lebt, im dpa-Interview. "Eine Linse, die mir die Möglichkeit gibt, die Reaktionen festzuhalten, die Auswirkungen dessen, was im ganzen Land passierte, in einem ganz engen Blickwinkel auf engstem Raum zu zeigen. Unsere Leute und ihr Job standen ja in direkter Beziehung zu den Geschehnissen."
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