Am Valentinstag feiern Paare ihre Liebe. Eine feste Beziehung kann bis zu neun Jahre mehr Lebenszeit verleihen. Für ein harmonisches Miteinander ist vor allem die Kommunikation entscheidend.
Dass Paare – egal ob verheiratet oder nicht – länger leben, konnten Forscher bereits in mehreren Untersuchungen nachweisen. Bereits 2011 hat eine Analyse der Daten von 500 Millionen Menschen, die überwiegend aus Industrienationen stammen, bei Eheleuten einen "Protektionseffekt" nachgewiesen: Verheiratete wiesen demnach ein um 24 Prozent niedrigeres Sterberisiko als Singles auf.
Eine Studie am Max-Weber-Institut für Soziologie an der Universität Heidelberg konnte nachweisen, dass auch unverheiratete Paare von der Schutzwirkung profitieren. Das liege daran, dass zum einen diejenigen eher einen Partner finden, die sowieso schon körperlich fitter sind. Zum anderen üben Partner eine gewisse soziale Kontrolle übereinander aus. Und sie stehen einander im Krankheitsfall bei, was eine große Entlastung darstellen kann. "Für Menschen mit Diabetes ist der Partner oft die wichtigste Stütze", sagt Eva Küstner, Fachpsychologin Diabetes aus Gau-Bischofsheim, im Apothekenmagazin "Diabetes Ratgeber". Hilfreich sei vor allem, schon vorher deutlich abzusprechen, wie der Partner helfen kann und wie lieber nicht.
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Dass der Partner auch im Heilungsprozess nach Krankheiten eine wichtige Rolle einnimmt, zeigt zum Beispiel eine Studie der Emory University in Atlanta. Kardiologen untersuchten 6.000 Patienten, die mit Verdacht auf stark verengte Kranzgefäße in die Klinik kamen und sich dort einer Herzkatheter-Behandlung unterzogen. In den Folgejahren ging es denjenigen Patienten deutlich besser, die in einer Ehe lebte im Vergleich zu Singles oder getrennt Lebenden.
Für eine langfristige, harmonische Beziehung ist es laut Experten entscheidend, ob und wie viel Paare aufeinander eingehen. "Solange ein Paar miteinander reden kann, ist das immer gut für eine Beziehung", sagt André Kellner, Diplompsychologe und Paartherapeut aus München. Wichtig sei dabei, dass beide wirklich miteinander sprechen, sich gegenseitig zuhören und versuchen, den anderen zu verstehen. Das gegenseitige Verständnis gelinge am Anfang der Beziehung meist ohne Probleme.
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Erst nach einer gewissen Zeit stolpern die Partner dann über das, was trennt und übersehen dagegen häufig, was verbindet. "Am Anfang war das Anderssein am Partner noch spannend. Später nervt es viele nur noch. Dann spulen sich die immer gleichen Gespräche ab, um dem eigenen Frust Luft zu machen", erklärt Kellner.
Der Weg in eine erfüllte Partnerschaft liegt laut dem Experten darin, den anderen in seiner Eigenheit zu akzeptieren und anzunehmen. Wenn beide die Bedürfnisse des anderen verstehen können, gibt es eine Annäherung.
Quelle: "Journal of the American Heart Association", "Spektrum", Wort und Bild Verlag