Die Sonorische Wüstenkröte scheidet über ihre Haut ein Gift aus, das Menschen krank machen kann. Dennoch wird sie von einigen wegen ihrer möglichen psychedelischen Wirkung aufgesucht. Eine Behörde in den USA hat dazu eine skurrile Warnung veröffentlicht.
Ihr Gift kann für Tiere tödlich sein, doch ihre Sekrete haben auch eine psychedelische Wirkung, weshalb die Sonorische Wüstenkröte auf einige Menschen einen besonderen Reiz ausübt. Offenbar so sehr, dass der Nationalpark-Service in den USA seine Besucher davor gewarnt hat, das Tier abzulecken.
Die Kröte ist in der Sonora-Wüste beheimatet, die sich über den Südwesten der USA und den Nordwesten Mexikos erstreckt. Ihre Ohrspeicheldrüsen und Warzen sondern ein klebriges weißes Gift ab, das einige Tiere, sogar ausgewachsene Hunde, lähmen oder töten kann. Beim Menschen kann das Hautsekret die Augen oder den Mund reizen.
"Man kann davon krank werden, wenn man den Frosch anfasst oder das Gift in den Mund bekommt", heißt es in einem Eintrag von vergangener Woche auf der Facebook-Seite des Nationalpark-Services. "Wie bei den meisten Dingen, denen Sie in einem Nationalpark begegnen, ob es sich nun um eine Bananenschnecke, einen unbekannten Pilz oder eine große Kröte mit leuchtenden Augen mitten in der Nacht handelt, sehen Sie bitte davon ab, sie abzulecken. Dankeschön."
Laut einem Bericht, den die New York Times erst im März dieses Jahres veröffentlicht hat, ist gerade die Sonorische Wüstenkröte offenbar sehr gefragt. Die Behörden im US-Bundesstaat New Mexico stufen sie demnach als bedroht ein und begründen dies unter anderem mit dem übermäßigen Sammeln von Tieren. Denn ihr Gift hat eine psychedelische Wirkung.
Yellowstone Nationalpark 07.24
Um ihr Sekret zu gewinnen, wird die Kröte unter dem Kinn gestreichelt, bis sie in einer Abwehrreaktion eine milchige Substanz ausstößt. Diese wird abgeschabt und kann zu Kristallen getrocknet und in einer Pfeife geraucht werden. Die Droge kann zu einem halluzinogenen Trip führen, der in der Regel 15 bis 30 Minuten dauert.
Studien belegen, dass das Krötengift Symptome von Depression, Angst und Stress lindern kann. Aufgrund seiner psychedelischen Wirkung ist im Bundesstaat Kalifornien der Besitz von Krötengift, dem so genannten Bufotenin, illegal. Mancherorts zahlen Leute jedoch für ein Retreat, in dem sie mit Kröten-Gift behandelt werden, zwischen 250 Dollar für eine Zeremonie in den Wäldern von Ost-Texas und 8.500 Dollar für eine vergoldete Strandkulisse im mexikanischen Tulum.
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Quellen: NBC News. "New York Times", Oakland Zoo