James Zhong stahl im Darknet 50.676 Bitcoin. Fast zehn Jahre lang versteckte er sie – bis sie US-Behörden bei ihm zuhause fanden und beschlagnahmten. Dem Hacker drohen nun bis zu 20 Jahre Haft.
Wo versteckt man am besten Bitcoin? Diese Frage stellte sich vermutlich auch James Zhong, als er vor zehn Jahren 50.676 Bitcoin stahl. Lange blieben die Bitcoin verschwunden. Nun gab das US-Justizministerium am Montag bekannt, dass die entwendeten Bitcoin im Wert von 3,36 Milliarden US-Dollar gefunden und beschlagnahmt wurden.
Der US-Behörde zufolge handelt es sich um die zweitgrößte Beschlagnahmung in der Geschichte. Die Polizeirazzia in Zhongs Haus im US-Bundesstaat Georgia wurde bereits vor einem Jahr durchgeführt, aber erst jetzt publik gemacht. Damals befand sich der Bitcoin auf seinem bisher höchsten Kurs. Mittlerweile entspricht der Wert jener Bitcoin nur noch etwa 1,1 Milliarden US-Dollar. STERN PAID Bitcoin Regeln Tipps aus Capital.de 10.00
Zhong hatte 2012 die Gelder von der Darknet-Handelsplattform Silk Road gehackt. Die Ermittler fanden die gestohlenen Bitcoins in seinem Haus auf Festplatten und anderen Datenträgern – versteckt in einem unterirdischen Fußbodensafe sowie auf einem winzigen Computer, der sich in einer Popcorn-Dose in einem Badezimmerschrank befand.
Silk Road galt als "Amazon des Darknet" und der erste Marktplatz, auf dem große Mengen Drogen und andere illegale Waren verkauft wurden. Die Seite wurde etwa von 2011 bis 2013 betrieben. Der Gründer von Silk Road, Ross Ulbricht, wurde 2015 zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt.
Um die Gelder von der Website zu stehlen, nutzte Zhong eine Schwachstelle im Zahlungssystem aus. Im September 2012 richtete er mehrere Konten auf der illegalen Handelsplattform ein und zahlte eine kleine Menge Bitcoin in seine digitalen Geldbörsen ein. Mit der Zeit fand er einen Weg, schnell größere Beträge abzuheben, ohne Verdacht zu erregen.
Zhong bekannte sich am vergangenen Freitag schuldig, Silk Road gehackt zu haben. Seine Bitcoin und sein Vermögen hat er an die Polizei abgetreten und wartet derzeit auf sein Urteil. Ihm drohen bis zu 20 Jahre Haft.
"Fast 10 Jahre lang war der Verbleib dieser riesigen Menge an verschwundenem Bitcoin ein Rätsel", sagt der Anwalt Damian Williams. "Dieser Fall zeigt, dass wir nicht aufhören werden, dem Geld zu folgen, egal wie geschickt es versteckt ist, sogar bis zu einer Platine am Boden einer Popcorndose."
Quellen: BBC, Meldung des US-Justizministerium