Aaron Carter hatte ein Drogenproblem, gegen das er Zeit seines Lebens ankämpfte. Vor allem eine Form des Inhalierens von Druckluftflaschen könnte dem Sänger zum tödlichen Verhängnis geworden sein.
Der Musiker Aaron Carter wurde am vergangenen Samstag tot in seinem Haus in Kalifornien gefunden. Der Sänger, der zugab, immer wieder mit seiner Drogensucht zu kämpfen, könnte sich an Druckluftflaschen zu Tode inhaliert haben. Polizeibeamte stellten diverse Flaschen in seinem Bade- und Schlafzimmer sicher.
Carter sprach offen über seine Drogen- und Alkoholprobleme. Erst vor wenigen Wochen, im September, sagte er in einem Interview mit "The Sun", dass er sich sein Gehirn kaputt gemacht hat, indem er Druckluftspray aus Dosen eingeatmet habe. Das Inhalieren bescherte ihm in der Vergangenheit bereits an die 100 Krampfanfälle, gab er zu. Er wolle auf gar keinen Fall wieder an den Punkt zurück. Doch die Indizien für den Todes-Verlauf sprechen derzeit eine andere Sprache.
Das Inhalieren von Druckluftspray ist eine eher unbekannte und sehr gefährlich Droge. Dieses Spray, das eigentlich verkauft wird, um Tastaturen und ähnliches mit hohem Druck zur reinigen, enthält den Inhaltsstoff Difluorethan, eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Fluorkohlenwasserstoffe. Das gezielte Inhalieren dieser Druckluftflaschen führt sofort zu einem Rausch. Halluzinationen und Wahnvorstellungen sind die Folge. Doch es ist sehr gefährlich, denn es kann zu Bewusstseinseintrübung oder schweren Halluzinationen führen. Die giftigen Stoffe können zudem im Gehirn einen Ausfall des Atemzentrums auslösen. Atmet man zu stark ein, ist es außerdem möglich, an einem Sauerstoffmangel zu ersticken. Auch das amerikanische "National Institute on Drug Abuse (NIDA)" warnt, dass dieser Drogenmissbrauch innerhalb weniger Minuten zu einem Herzstillstand führen kann.
Eine Warnung, die Aaron Carter vielleicht nicht ernst genug genommen hatte, obwohl er selbst schon durch Krampfanfälle schlimme Nebenwirkungen des Schnüffelns feststellen konnte. Seine Verlobte Melanie Martin schien die Warnungen aber mehr als ernst zu nehmen. Wenige Tage vor dem Tod des Sängers soll sie in einem Live-Video bei Social-Media zu ihm gesagt haben: "Du wirst sterben, wenn du nicht aufhörst zu schnüffeln", so berichtet es das amerikanische News-Portal "TMZ".
In den letzten Monaten häuften sich vermehrt merkwürdig anmutende Live-Auftritte des einstigen Teeniestars bei Social Media. Ende September sollen sich Fans sogar solche Sorgen um Aaron Carter gemacht haben, dass sie die Polizei nach einem Livestream alarmiert hatten und sie baten, nach dem Musiker zu schauen. "TMZ" berichtete zum damaligen Zeitpunkt, der Bildschirm sei während des Online-Streams schwarz geworden und einige Fans glaubten, im Hintergrund Sprühen und Inhalieren gehört zu haben.
Unklar ist bisher nicht nur die Todesursache des Kinderstars, auch der Beziehungsstatus der On-Off-Beziehung mit Melanie Martin ist nicht geklärt. Zuletzt bestätigte er im August in einem exklusiven Interview mit dem britischen Magazin "Daily Mail" dass die beiden keine Beziehung mehr hätten und ihre Romanze endgültig beendet haben. Sorgen schien sich Martin dennoch um ihren immer wieder Verlobten gemacht zu haben, denn jährlich sterben laut NIDA bis zu 200 Menschen an den Folgen des Druckluftspray-Schnüffelns, Aaron Carter könnte einer von ihnen sein, die Obduktion der Leiche dauert an.
Quellen: TMZ, Daily Mail, NIDA, Bild, Medical News Today