Hischam Scharaf, der Außenminister der von der jemenitischen Huthi-Bewegung eingesetzten, international nicht anerkannten Regierung hat erklärt, dass die Huthis einen gerechten und würdigen Frieden in dem vom Krieg zerrütteten Land anstreben, wie die iranische Nachrichtenagentur Tasnim berichtete. Allerdings bekräftigte er, dass es keine Gespräche über eine Verlängerung des von den Vereinten Nationen vermittelten sechsmonatigen Waffenstillstands geben werde, solange die Forderungen der Huthis nicht "vollständig" erfüllt werden. Der Waffenstillstand zwischen den von Saudi-Arabien unterstützen Kräften und der Huthi-Miliz endete am 2. Oktober.
Der Huthi-Vertreter erklärte, die Beendigung der von Saudi-Arabien geführten Aggression, die Aufhebung aller harten Sanktionen und die Beendigung jeglicher ausländischer Militärpräsenz im Jemen seien die einzige Möglichkeit, den negativen Auswirkungen der anhaltenden humanitären Katastrophe in diesem Land entgegenzuwirken. Er fügte hinzu, dass das anhaltende Festhalten von Tankern mit Erdgas und Erdölderivaten auf dem Weg in den Jemen sowie die Weigerung der saudischen Seite, Ölschiffen das Entladen ihrer Ladung in einem strategisch wichtigen westlichen Hafen zu gestatten und den Flughafen von Sanaa wieder vollständig zu öffnen, die negativen Auswirkungen der humanitären Krise im Jemen nur noch verschärfen werden würden.
Die Angreiferländer, insbesondere Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate, seien sich der Forderungen nach einer Verlängerung des Waffenstillstands sehr wohl bewusst. Scharaf zufolge ginge es bei den Forderungen vor allem um die Zahlung der Gehälter von Beamten und um die Vorbereitung auf die Aufnahme sinnvoller Friedensverhandlungen.
Der Huthi-Vertreter sagte, dass Millionen von Jemeniten den Wunsch hätten, einen "ehrenhaften Frieden ohne ausländische Anweisungen und Diktate" wiederherzustellen, und fügte hinzu:
"Wir akzeptieren keine Situation, in der das jemenitische Volk zwischen Krieg und Frieden gefangen ist."
Er forderte die Vereinten Nationen auf, ihre humanitären Programme im Jemen zu verstärken und das krisengeschüttelte arabische Land mit mehr Nahrungsmitteln und medizinischen Hilfsgütern sowie mit finanzieller Unterstützung zu versorgen.
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