Fast wäre das Geschäft bei "Bares für Rares" nicht zustande gekommen. Für 3500 Euro wollten die Verkäuferinnen ihre Luxusuhr nicht abgeben. Doch dann gab sich Julian Schmitz-Avila einen Ruck.
Was waren das für Zeiten: Als der amerikanische Uhrmacher Florentine Ariosto Jones im 19. Jahrhundert hochwertige Uhren für den US-Markt produzieren wollte, entschloss er sich dazu, diese in der Schweiz herzstellen zu lassen - denn hier war das Lohnniveau besonderes niedrig.
So entstand die International Watch Company (IWC), die bis heute Uhren im Luxussegment herstellt. Von 1939 bis 1944 produzierte man in Schaffhausen die "Portugieser" - die speziell für den portugiesischen Markt gedacht war. Zum 125. Jubiläum brachte die IWC 1993 dieses Modell in auf 1000 Stück limitierter Auflage erneut auf den Markt.
Eines davon erstand der Vater von Anja Hausendorf-Schäper. Zusammen mit ihrer zukünftigen Schwiegertochter Anna Liebig möchten sie die Uhr bei "Bares für Rares" für mindestens 5000 Euro "verticken". Experte Sven Deutschmanek hält das durchaus für realistisch: Er schätzt die "Portugieser" sogar auf 7000 bis 9000 Euro. "Mein Gott", ruft Lichter voller Erstaunen.
Dass diese Summe auch erzielt wird, danach sieht es zunächst nicht aus. Julian Schmitz-Avila startet die Auktion zwar mit 3000 Euro. Doch schon bei 3200 Euro haben sich alle anderen Händler verabschiedet. Für diese Summe wollen die beiden Damen nicht verkaufen – verständlicherweise. "Auf keinen Fall", bekräftigt Hausendorf-Schäper ihren Entschluss, in Kenntnis des Schätzwertes.
Julian Schmitz-Avila versucht nun das Geschäft zu retten und erhöht auf 3500 Euro. Doch auch da werden die Verkäuferinnen nicht schwach. So dreht der Händler den Spieß um und fragt nach dem Wunschpreis der Damen. Der liegt zwar deutlich über den zuletzt gebotenen 3500 Euro, doch Schmitz-Avila gibt sich einen Ruck: "Ich geb' Ihnen die 5000", sagt er. So wird er stolzer Besitzer dieser Luxusuhr.
"Wir haben zwei Kinder, zwei Schwiegerkinder – werden wir schon los, das Geld", sagt Anja Hausendorf-Schäper hinterher mit einem Lächeln.
Quelle: "Bares für Rares" in der ZDF-Mediathek
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