Region Heidelberg. (bmi/cm/lesa/luw) Für viele ist das Weihnachtsessen – neben den Geschenken unter dem Baum – der Höhepunkt schlechthin beim Fest der Feste. Und was kommt bei den Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern zu Heiligabend auf den Tisch? Die RNZ hat in allen 17 Kommunen der Region rund um Heidelberg gefragt und so allerhand Leckeres erfahren.
> Bei Hans D. Reinwald, Oberbürgermeister von Leimen, gibt es auf Wunsch seiner Kinder Lasagne. "Wir machen das aber alles selbst", betont der Rathauschef der Großen Kreisstadt. Jedes Familienmitglied hat dabei eine Aufgabe. Der Oberbürgermeister ist dabei für die Herstellung des Nudelteigs zuständig. Angesichts diverser Herausforderungen wie ausreichender Trockenzeit der Nudeln eine verantwortungsvolle Aufgabe: "Da muss man mit Verstand rangehen", so Reinwald schmunzelnd. Gegessen wird im engsten Familienkreis. "Wir sind zwar alle geimpft, aber lieber vorsichtig", erklärt das Stadtoberhaupt, wieso das in normalen Jahren große Fest ausfällt.
> Bei David Faulhaber, Bürgermeister von Dossenheim, kommt an Heiligabend ein klassisches deutsches Weihnachtsessen auf den Tisch: Kartoffelsalat und Würstchen. Was das Zubereiten der Speisen für die Weihnachtstage angeht, spricht er von einem familiären Gemeinschaftsprojekt: "Durchaus zeigen wir hier auch eine gewisse Flexibilität", so der Rathauschef mit einem Augenzwinkern. Gefeiert wird Heiligabend im familiären Kreis bei Faulhabers Eltern.
> Bei Edgar Knecht, Bürgermeister von Lobbach, kommt ein Drei-Gänge-Menü auf den Tisch, wovon der Rathauschef bisher jedoch nur den Hauptgang kennt. Denn in der Küche steht Knechts Sohn, der dem Vater nur den Hauptgang verraten hat: Kredenzt wird "Coq au Vin", ein französisches Geflügelgericht. "Das weiß ich aber nur, weil ich wie jedes Jahr die Hauptzutaten einkaufen darf", so der Rathauschef. Schmecken lassen dürfen es sich Knechts Familie, Schwiegervater sowie ein Schwager.
> Bei Holger Karl, Rathauschef in Bammental, wird der Heiligabend wie in den vergangenen Jahren auch bei Raclette verbracht. "Wir haben uns für die kommunikative Form der Weihnachtsfeier entschieden", so Karl, der gemeinsam mit Lebensgefährtin Vanessa Mechling die Vorbereitungen für das Festmahl mit den sechs Kindern bereits abgeschlossen hat. "Am meisten freue ich mich auf die ungetrübte Freude und Weihnachtsbegeisterung der Kinder", sagt der Bürgermeister. An den Feiertagen stehen dann die Besuche bei den Familien an.
> Hakan Günes, Bürgermeister in Sandhausen, ist bei seinen Eltern zum abendlichen Weihnachtsessen eingeladen. "Ich weiß noch nicht, was es gibt – hoffe aber auf Entenbrust mit Rotkraut und Knödeln", sagt er und will sich "überraschen lassen"...
> Bei Sieglinde Pfahl, Rathauschefin in Heiligkreuzsteinach, gibt es an Heiligabend eine gefüllte Gans mit Kartoffelknödeln und Rotkraut. Und das erstmals seit vielen Jahren, denn der Essenswunsch stammt von Pfahls Tochter Anne. Regie in der Küche führen die Tochter und Pfahls Mann – "ein guter Hobbykoch". Gefeiert wird Heiligabend überdies mit Sohn Dieter und dessen Frau. Für Sieglinde Pfahl beginnt das Fest schon am Nachmittag: mit ihrer Mutter bei Tee, Gebäck und Weihnachtsliedern – "alles Corona-konform", so Pfahl. "Ich freue mich schon jetzt auf das Familientreffen im kleinen Kreis, denn Corona hat nochmals deutlich vor Augen geführt, wie wichtig und schön Kontakte sind", sagt die Bürgermeisterin.
> Bei Joachim Förster, Rathauschef in Nußloch, wird ein ganz klassisches Weihnachtsgericht serviert: nämlich Gans. Dazu gibt es – ebenso klassisch – Knödel mit Rotkraut. Um die Zubereitung kümmert sich Försters Mutter. Gefeiert wird auch bei den Eltern in Walldorf. Am Heiligabend-Tisch sitzt dann neben Förster, seiner Frau und den drei Töchtern auch die Schwester des Bürgermeisters mit ihrer Familie.
> Bei Maik Brandt, Bürgermeister in Meckesheim, kocht seine Frau Arzu. "Es gibt Rinderrouladen mit Bandnudeln und dazu Karottensalat", gibt Brandt einen Einblick in das Heiligabend-Menü. Das lasse sich alles gut vorbereiten, sage seine Frau. "An Heiligabend sind wir mit unseren zwei Jüngsten Nayla und Carl zu Hause", so Brandt. "Zuvor besuchen wir den Familiengottesdienst in der evangelischen Kirche in Meckesheim."
> Bei Frank Volk, Bürgermeister in Neckargemünd, kocht und isst die ganze vierköpfige Familie an Heiligabend zusammen zu Hause. Auf den Tisch kommt Sauerbraten mit Kartoffelknödeln, Rotkraut und Feldsalat.
> Bei Eric Grabenbauer, Bürgermeister von Wiesenbach, war zu Beginn dieser Woche die Frage nach dem Gericht an Heiligabend noch gar nicht geklärt. Zumindest wusste er noch nicht, was auf den Tisch kommt. "Das plant alles meine Frau", sagte er. Seine Ehefrau bereite die Speise auch zu. Eine Tradition gebe es im Hause Grabenbauer hierbei jedenfalls nicht. Klar sei aber schon, mit wem das Fest gefeiert werde: "Wir feiern mit unseren drei Kindern und meiner Schwiegermama."
> Bei Matthias Frick, Bürgermeister in Schönau, sind fürs Abendessen Salat, Fondue, "leckeres Steak, viel Gemüse und ein toller Nachtisch" geplant. "Ich muss zugeben, dass das meine Schwiegermutter zubereitet", sagt er. Seine Hilfe sei dabei nur bedingt gefragt, erzählt Frick. Heiligabend verbringt er gemeinsam mit seiner Ehefrau und seinem Kind bei seinen Schwiegereltern.
> Bei Herold Pfeifer, Bürgermeister in Neckarsteinach, kommt Wild auf den Teller. Genauer: Reh – und zwar von einem "befreundeten Jäger". Bei diesem handelt es sich um Pfeifers Hirschhorner Amtskollegen Oliver Berthold, der in einem an Neckarsteinach angrenzenden Revier jagt. Die Aufgabenteilung im Hause Pfeifer ist eindeutig: Er besorgt das Fleisch, Ehefrau Marion kümmert sich um die Zubereitung. "Ich darf helfen", sagt der Bürgermeister augenzwinkernd. Gefeiert wird Pfeifer zufolge im engsten Familienkreis – wegen Corona.
> Bei Werner Braun, Rathauschef in Spechbach, gibt es "ganz traditionell" Würstchen mit Kartoffelsalat. Der Ursprung dafür liege bereits eine Generation zurück: "Meine Mutter war früher in einem Laden tätig, der noch bis mittags am 24. Dezember geöffnet hatte – da gab es dann abends dieses ganz einfache Essen", erzählt Braun. Zubereitet werde das Abendessen von seiner Ehefrau. Eigentlich geplant sei, dass seine Schwiegereltern sowie seine Mutter zum Feiern kommen: "Wegen Corona müssen wir aber noch mal besprechen, ob wir das in dieser Runde machen."