Siebträgermaschinen versprechen Kaffee-Genuss wie vom Barista. Aber sind sie wirklich so gut wie ihr Ruf? Stiftung Warentest hat sieben Einstiegsmodelle getestet. Den Preis-Leistungs-Sieger gibt's für unter 200 Euro.
Für viele ist er der erste, der morgens die Lippen berühren darf, er wärmt von innen, ist vitalisierend – der Kaffee. Mit schnödem Filterkaffee wollen sich viele Kaffee-Liebhaber schon lange nicht mehr zufrieden geben, sie schwören auf schicke Siebträger-Maschinen. Denn sie, so die Hoffnung, hieven den Aufguss der Marke Eigenbräu auf Barista-Niveau. Dafür wird gerne etwas (oder ein paar Hunderter) mehr ausgeben. Aber rechnet sich das auch im Geschmack?
Stiftung Warentest hat sieben Siebträger-Maschinen aus dem Einsteigerbereich getestet. Geachtet wurde dabei vor allem auf das Handling: Ist die Maschine leicht bedienbar, gut zu reinigen und wie sieht es mit der Reparierbarkeit aus? Im Endergebnis schneiden vier der sieben Maschinen mit gut ab, zwei hingegen lohnen den Kauf überhaupt nicht. Sie haben ein Blei-Problem. Marke oder Preis allein sind wie so oft kein Qualitätsmerkmal.
Zwei Geräte liegen am Ende des Tests Kopf-an-Kopf mit Note 2,2. Den Schnäppchensieger stellt Krups (169 Euro) mit der Virtuoso XP 442C. Ein kompaktes Modell, das zwar etwas langsam aufheizt und viel Zeit fürs Entkalken benötigt, dafür aber leicht zu bedienen ist. So weit so gut. Nur beim Ergebnis in der Tasse muss nachjustiert werden. Den Sommeliers schmeckte der Espresso, den die Maschine in Werkseinstellung braut, "recht säure-betont und flach". Aromatischer wurde es mit etwas weniger Wasser und mehr Kaffeepulver.
Besser macht das der zweite Testsieger, die ECF01BLEU von Smeg. Die kommt im schicken Retro-Style und ist ebenfalls intuitiv zu bedienen. Aber nicht nur das. Was sie geschmacklich lieferte, empfanden die Sommeliers als "ungewöhnlich". Die Maschine bereite in Werkseinstellung einen geschmacklich komplexen Espresso zu. Keine Anpassungen notwendig. Auch der Cappuccino sei perfekt voreingestellt. Das kostet allerdings. Wer beim Kaffeezubereiten nicht nur wenig nachdenken, sondern auch im Ergebnis ein leckeres Getränk haben möchte, blättert für die Smeg-Maschine 350 Euro hin, also noch einmal knapp 200 Euro mehr als für die von Krups.
Den Kompromiss aus beiden Geräten liefert De'Longhi mit der Dedica EC785. Die kostet rund 200 Euro, kommt ebenfalls auf ein "gutes" Warentest-Ergebnis und mit etwas Nachhilfe bei den Einstellungen attestieren die Sommeliers "eine bessere Crema und ein vollmundiges Aroma". Wesentlich schlechter als die Konkurrenz ist allerdings das, was die beiden Schlusslichter im Test präsentieren.
Die günstigste Maschine im Test stellt Severin, die gibt es bereits für 156 Euro, liefert aber unappetitliche Ergebnisse. Trotz Optimierungsversuchen schmecke der Espresso, so die Sommeliers, "sauer, verbrannt und hat keine Crema". Mehr noch: nach dem Entkalken spüle die Severin KA 5995 Espresa Plus zu viel Blei in die Tasse. Ein Problem, das auch der zweite "mangelhafte" Siebträger mit dem klanghaften Namen Barista Gran Gusto von Solis hat. Von wegen großer Genuss. Zumal auch der Geschmack "enttäuschend" sei. Und das für knackige 400 Euro.
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