Liptovský Mikulas – Die tschechische Ski Weltcup Rennläuferin Martina Dubovská erfuhr im letzten Winter, wie nahe Freud und Leid beieinander liegen. So erreichte sie den zehnten Platz in der Slalom-Disziplinenwertung und erlebte den besten Winter ihre Karriere. Dennoch ereilte sie ein schwerer Schicksalsschlag. Ihre geliebte Mutter kam im Februar bei einem Autounfall ums Leben. Jetzt steht der Olympiasaison vor der Tür. Ihre Mutter in Form eines Bildes als Engel auf dem Helm wird die Tschechin begleiten.
Sie hat einen Traum. Martina Dubovská will am liebsten nur trainieren, Rennen bestreiten und sich ausruhen. Doch sie ist erfahren genug, um zu wissen, dass sie das nicht kann und es schaffen muss auch im normalen Leben ihren Platz zu finden. So kann sie auch außerhalb des Sports etwas lernen. Sie möchte sich hauptsächlich auf den alpinen Skirennsport konzentrieren und hofft, dass das Glück bei der Suche nach lukrativen Sponsoren auf ihrer Seite ist. Die Tschechin berichtet, dass sie bisher nur mit ihrem Trainern gefahren sei.
Nun verweist die mittelosteuropäische Skirennläuferin auf den Umstand, ein etwas erweitertes Kollektiv um sie geschart zu haben. Sarka Strachová, die frühere Weltcup-Athletin stellt ihr leihweise eine Physiotherapeutin aus ihrer Klinik. Es ist optimal, wenn man mindestens drei Personen um sich hat. Dazu gehören neben dem Physiotherapeuten selbstredend ein Trainer und ein Servicemann. Aber muss auch schauen, dass sie bezahlt werden, sei es für Gehälter oder anfallende Reisekosten. Um das Trio im Fulltime-Job zu bezahlen, müsste sie konstant unter die besten Drei des Klassements fahren.
Die Landsfrau von Ester Ledecká berichtet, dass ihre Konkurrentinnen im Torlauf perfekt organisiert seien und großen Teams angehören. Niemand hat dennoch verstanden, wie die Tschechin an die Spitze gekommen ist. Es geht auch ohne große Mannschaften und mit etwas Bescheidenheit. Dubovská hat allen gezeigt, dass es, wenn alle an einem Strang ziehen möglich ist.
Besonders stolz ist sie auf ihren Helm, mit dem Bild ihrer Mutter. Die Athletin und jeder Athlet kann seinen Kopfschutz selbst gestalten. Nur die Werbung muss eine exakte und vorgegebene Quadratzentimeteranzahl aufweisen. So ist hinsichtlich der restlichen Fläche jedem freigestellt, wie er diese gestaltet. Die Tschechin sagt, dass sie nicht abergläubisch sei und sie keine besonderen Rituale hat. Das Bild auf dem Helm gibt ihr aber eine Sicherheit, und sie glaubt, dass ihre Mutter sie „von oben“ im Auge behalten und ihre sportliche Entwicklung weiterverfolgen wird.
Viele Athletinnen und Athleten beschäftigen sich schon mit den Olympischen Winterspielen in Peking, nicht so Dubovská. Sie konzentriert sich auf den Saisonbeginn in Levi. Nördlich des Polarkreises stehen zwei Slaloms auf dem Programm. Dann folgen drei weitere Renneinsätze bis Ende des Jahres und drei weitere nach Neujahr. Bis Mitte Januar 2022 hat die Tschechin viel zu tun und möchte in allen sieben Rennen an ihre sehr guten Leistungen des Vorwinters anknüpfen. Dann bleiben ihr immer noch ein paar Wochen, sich auf den saisonalen Höhepunkt in China vorzubereiten und sich auf das Großereignis zu konzentrieren.
Ferner weiß die die 29-jährige Slalomspezialistin, dass es in Peking furchtbar kalt werden soll und dass der Skihang steil sein wird. Sie ist dort nie gefahren. Es wird einen trockenen und aggressiven Schnee wie in den USA geben. Sie hat aber keine Ahnung, wie alles sein wird. So muss sie sich wie ihre Gegnerinnen gedulden. Alles andere wäre nur Spekulation.
Der Herren Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Der Damen Ski Weltcup Kalender der Saison 2021/22
Bericht für skiweltcup.tv: Andreas Raffeiner
Quelle: sport.aktuality.cz