Wenn das Liebesleben mal wieder etwas mehr Leichtigkeit vertragen könnte, kann eine Liebesschaukel das richtige Hilfsmittel sein. Sexologin Dania Schiftan erklärt dem stern, warum sie wortwörtlich für Schwung sorgt.
Wer an Sexspielzeug denkt, dem kommen wohl zuerst Hilfsmittel wie Vibratoren in den Sinn. Spiel, Spaß und Sex kann aber auch eine Liebesschaukel vereinen. Sexologin und Psychotherapeutin Dania Schiftan erklärt dem stern, warum sie geeignet ist.
Zuerst einmal sollte aber geklärt werden, was eine Liebesschaukel – die auch als Sexschaukel oder Sling bezeichnet wird – eigentlich ist und welche Varianten es gibt. In der Regel wird zwischen drei Modellen unterschieden:
Die Sitz-Sling ist dabei wohl die gängigste und beliebteste Liebesschaukel. Sie besteht in der Regel aus gepolsterten Gurten und ist verstellbar. Die Gurte dienen zum Festhalten und bieten die Möglichkeit, verschiedene Stellungen auszuprobieren: Man kann Arme und Beine in Modelle mit Schlaufen hängen und dem Partner zu- oder abgewandt sein. Es kann ein Partner in der Schaukel sein und vom anderen stimuliert werden oder man nutzt sie gemeinsam für verschiedene Positionen. Man kann nicht nur sitzen, sondern auch darin liegen. Diese Liebesschaukel ist also besonders vielseitig einsetzbar.
In der Regel befestigt man die Sitz-Sling mit einem individuell angepassten Abstand an der Decke – eben so, dass sie zur eigenen Körpergröße passt. Es gibt luxuriöse, sehr stabile Modelle, die man dauerhaft befestigen kann, wenn man weiß, dass diese Art des Liebesspiels regelmäßig ausgelebt wird. Eine Liebesschaukel bietet also Möglichkeiten der Abwechslung und des Entdeckens, die schon für neuen Schwung im Sexleben sorgen können. Sexologin Dania Schiftan gibt aber auch zu bedenken: "Wer Bewegung nicht gewöhnt ist, kann seine Erregung entweder gar nicht aufbauen oder verliert sie schnell wieder." Daher ist es sicherlich hilfreich, sich erst einmal heranzutasten und nicht gleich zu viel zu erwarten.
Für Anfänger lohnt sich zuerst ein ganz einfaches Modell ohne zu viele Gurte, das man auch am Türrahmen befestigen kann, um auszutesten, ob diese Art des Liebesspiels überhaupt etwas für das Sexleben ist. Dabei kann man bereits austesten, welche Möglichkeiten man damit hat: ob im Liegen, Sitzen, ob man sich zugewandt oder abgewandt ist, nur einer in den Gurten hängt oder beide – hier muss man probieren, was man mag. Wenn man Gefallen daran findet und sich herangetastet hat, kann man das Ganze auch erweitern und bei Bedarf auch noch andere Hilfsmittel hinzuziehen.
Tipp: Bei den meisten Anbietern kann man Sextoys auch diskret bestellen, also so, dass man anhand der Verpackung nicht erkennen kann, was sich darin befindet. Wer sich also erst herantesten und nicht unbedingt offen mit dem Thema umgehen möchte, kann die Bestellung am besten so handhaben.
Sling-Matte und Sling-Bett bieten dagegen weniger Möglichkeiten zum akrobatischen Ausprobieren, dafür aber mehr Halt und Komfort. Statt dass nur Gurte das Körpergewicht tragen, gibt es eine Matte beziehungsweise eine größere Ablagefläche, die von Gurten oder Metallketten getragen wird. Bei der Sling-Matte sind Positionen im Liegen und Sitzen sehr komfortabel, beim Sling-Bett eher im Liegen. Aber auch diese Modelle sorgen für Schwung – im wahrsten Sinne des Wortes.
Warum die Liebesschaukel als Sexspielzeug generell gut geeignet ist? Sexologin und Psychotherapeutin Dania Schiftan kennt sich mit Problemen im Sexleben aus und hat in ihrem Buch "Coming Soon" Tipps, wie man den Orgasmus lernen kenn. Den Effekt der Sexschaukel erklärt sie so: "Eine Schaukel bringt Bewegung in den Sex. Bewegung ist immer gut, innere wie äußere. Sie bringt eine Fusion in die Erregung, sodass das Ganze nicht so punktuell ist, wie wenn man beispielsweise nur den Klitoriskopf stimuliert."
Ein Hilfsmittel wie eine Schaukel kann also Abwechslung bringen und ganz neue Möglichkeiten bieten, auch Stellungen, die man vielleicht noch nicht getestet hat, an denen man aber gemeinsam Gefallen findet. So kann man sich gemeinsam in sexueller Hinsicht neu kennenlernen. Zudem verbindet man Schaukeln direkt mit Spaß. Und das tut auch einem trägeren Liebesleben gut. Die Expertin sagt weiter: "Je mehr ich mich bewege, desto mehr verteilt sich das Erleben und Spüren im Körper und desto intensiver wird auch der Sex."
Eine Liebesschaukel kann also definitiv eine sinnvolle Ergänzung für das Liebesleben sein und ganz neue, intensive Momente eröffnen. Am Ende gibt Dania Schiftan Paaren aber auch mit auf den Weg: "Man muss aber auch herzhaft lachen können, denn bei solchen Experimenten kann so einiges schief gehen." Aber auch das kann schon dabei helfen, wieder Spaß ins Liebesleben zu bringen.
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