Der Serbische Präsident Aleksandar Vucic und Chinas Botschafter Chen Bo legten am Donnerstag in Belgrad den Grundstein für den Bau der ersten Produktionsstätte für chinesische COVID-19-Impfstoffe in Europa.
Der Bau sollte eigentlich erst zum Jahresende starten. Im Juli war eine Absichtserklärung unterzeichnet worden, wonach die Vereinigten Arabischen Emirate bei dem Bau Unterstützung leisten sollten. In dem "Memorandum of Unterstanding" ging es um die Herstellung von zehn Millionen Impfdosen. Jetzt wurde kräftig nachgelegt und ein Coup in Sachen Geschwindigkeit und Volumen gelandet: Die Fabrik soll in Rekordzeit entstehen und schon ab April 2022 mit der Produktion beginnen. Das Volumen wurde auf 30 Millionen Impfdosen erhöht.
Geplant ist, Serbien sowie einige andere Länder in der Region und Europa mit den in China entwickelten Sinopharm-Impfstoffen zu beliefern. Für das chinesische Vakzin liegt zwar - wie auch für das in Serbien verimpfte russische Sputnik V - noch keine Zulassung von der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) vor, aber es gibt Hoffnung:
"Wir benötigen Zusatzinformationen, bevor wir Fortschritte bei der Zulassung erzielen", sagte Marco Cavaleri, Leiter der Abteilung für Vakzin-Strategien bei der EMA gestern in Amsterdam.
Man hoffe, den Genehmigungsprozess spätestens Anfang nächsten Jahres abschließen zu können. Die Zulassungsprüfung, auch Rolling Review genannt, ist ein Eilverfahren zur Zulassung eines aussichtsreichen Präparates in gesundheitlichen Notzeiten. Außer dem chinesischen Sinovac und Russlands Sputnik V, welches die EMA schon seit März prüft, umfasst die Prüfung auch das französische Serum Vidprevty.
Vucic sagte, er sei stolz darauf, dass Serbien mit Partnern aus den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) und China "versucht und scheinbar in der Lage ist, einige globale Probleme zu lösen". Chinesische Impfstoffe, darunter Sinopharm und Sinovac, wurden von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) im Mai für den Notfall zugelassen und in ärmeren Ländern bereits eingesetzt. Die EU sowie die USA entscheiden jedoch selbst über eine Zulassung.
Serbien wird schon seit Beginn der Pandemie von China unterstützt. Zunächst lieferte China Schutzausrüstung, seit Januar dieses Jahres exportiert China Sinopharm-Produkte nach Serbien.
Im Juni begann Serbien bereits mit der Produktion des russischen COVID-19-Impfstoffs Sputnik am Institut für Virologie, Impfstoffe und Sera "Torlak" in Belgrad.
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