Die Vertreter des öffentlich-rechtlichen Rundfunks finden sich in ihrer herausgehobenen Rolle gerade bestätigt – durch das Bundesverfassungsgericht. Das genehmigte eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags, die zuvor von einem ordentlichen Parlament, dem von Sachsen-Anhalt, gestoppt worden war. Die rbb-Intendantin Patricia Schlesinger fand das Urteil "ermutigend und bewegend" und sagte dem Spiegel:
"Das Gericht hat darauf hingewiesen, wie wichtig der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist, gerade in Zeiten von Filterblasen, einseitigen Darstellungen und Fake News."
Für Schlesinger müssten gute Nachrichten sein "wie Trinkwasser: klar, sauber, ungiftig". Diese Reinheit gibt es nach ihrem Verständnis nur bei den öffentlich-rechtlichen Anstalten.
Eine aktuelle Umfrage des Markt- und Sozialforschungsinstituts INSA für die Bild unter den Zuschauern und Hörern, also den Gebühren zahlenden Kunden, ergibt nun aber ein anderes Ergebnis. Danach hält knapp ein Drittel (31 Prozent) der Befragten die Berichterstattung der öffentlich-rechtlichen Sender für parteiisch. Nur 45 Prozent (nicht mal jeder zweite Befragte) sagen, die Beiträge seien ausgewogen.
Von den Unzufriedenen halten wiederum 53 Prozent die Berichterstattung über Migration für zu positiv, 27 Prozent betrachten sie als zu negativ.
Beiträge über Bundeskanzlerin Angela Merkel (67, CDU) sehen 61 Prozent der Bundesbürger als zu positiv, 21 Prozent als zu negativ an.
Und: 47 Prozent sagen, über die Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock berichteten ARD und ZDF zu positiv. 30 Prozent meinen, die Berichte seien zu negativ.
Wie selbstherrlich in den öffentlich-rechtlichen Anstalten mit den Ansichten und Befindlichkeiten der Gebührenzahler umgegangen wird, demonstrierte gerade das ZDF. In einer vom Sender selbst in Auftrag gegebenen repräsentativen Umfrage kam heraus, dass 71 Prozent der Menschen Gendersternchen und Sprechpausen in den Medien ablehnen. Am selben Abend präsentierte der Sender Jana Pareigis als neue Moderatorin der heute-Nachrichten – und was machte diese gleich zu ihrem Markenzeichen? Die Gendersprache.
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