Mannheim. (RNZ) Die Umleitung für die Sperrung des Fahrlachtunnels wird kurzfristig angepasst. Das teilt die Stadt mit.
Seit dem 3. August ist der Tunnel voll gesperrt. Die bisherigen Erfahrungen und Erkenntnisse auf den Umleitungsstrecken wurden nun von Stadt und Polizei analysiert. "Verbesserungen in der Verkehrsführung werden sofort umgesetzt", teilt die Stadt mit.
Die Anpassungen der Verkehrsführung und somit die verbesserte Ableitung des Verkehrs auf die Neckarauer Straße werden Anfang dieser Woche fortgesetzt. Die eintägigen Arbeiten auf den Hauptverkehrsstraßen
Update: Montag, 9. August 2021, 12.34 Uhr
Fahrlachtunnel bleibt mehrere Monate gesperrt
Mannheim. (RNZ/rl) Der 489 Meter lange Fahrlachtunnel, der seit 1994 in Betrieb ist, ist am heutigen Mittwochnachmittag gegen 14 Uhr gesperrt worden. Die Gründe seien technische Mängel, die die Verkehrssicherheit beeinträchtigen, hieß es vonseiten der Stadt Mannheim.
Nach einem Brand in der Trafoanlage im Sommer 2019 wurde der Tunnel auf seine Sicherheit geprüft. Dabei habe sich herausgestellt, dass die Technik nicht mehr auf dem aktuellen Stand war. Die Anforderungen für den Tunnel ergebe sich aus den Richtlinien für die Ausstattung und den Betrieb von Straßentunneln (RABT).
Die Gutachter hatten dabei dringend die Sperrung der jeweils linken Fahrbahnen im Fahrlachtunnel empfohlen. Dazu kam es dann am 18. Juni. Weitere Untersuchungen ergaben Defizite in der Tunnellüftung, den Rettungswegen und weiteren sicherheitstechnischen Einrichtungen. Dazu gehörten insbesondere die Brandschutzlüftung und –steuerung. Damit sei klar gewesen, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen würden. Die Vollsperrung der Tunnelanlage bis zur Ertüchtigung der Betriebstechnik für die Verkehrssicherheit sei damit unumgänglich geworden.
Nun soll ein neues Sicherheitssystem installiert werden. Dieses umfasse eine automatisierte Lüftersteuerung, die sich an die Menge des im Brandereignis entstehenden Qualms anpassen und diesen über die Tunneldecke zu den Tunnelausgängen befördern soll. Gemessen und detektiert werden der Qualm sowie erhöhte Temperaturen und andere sicherheitsrelevante Kriterien automatisch über hochsensible Sensoren, die derzeit nicht in der erforderlichen Anzahl vorhanden sind. Diese müssen dann über eine neue Software verbunden werden. Die Daten der Sensoren werden so zusammengeführt, analysiert und als automatisierter Notruf gemeldet.
Während die Sicherheitskräfte anrücken, erleichtere das neue System den Verkehrsteilnehmern die Selbstrettung. Durch ein System an Flucht- und Rettungswegen, Notbeleuchtung, Kameras und moderner Kommunikationstechnik soll dann die Selbstrettung im Einklang mit dem geltenden Regelwerk verbessert werden.
Alle neuen Systeme müssen nach der Installation auch in einer Testreihe geprüft werden. Somit werde eine Tunnelinbetriebnahme wohl nur stufenweise erfolgen.
Im ersten Schritt sollen die Ertüchtigungen vorgenommen werden, die einen einspurigen Tunnel-Zwischenbetrieb ermöglichen. Der soll dann zunächst ohne Lkw-Verkehr sein. Dazu werden zunächst umfangreiche Brandrauchversuche durchgeführt, um die Wirksamkeit der Tunnellüftung zu testen.
Im Weiteren wird die Lüftersteuerung ertüchtigt und mit den Ergebnissen aus den Brandrauchversuchen kalibriert. Zusätzlich werden weitere Schutzeinrichtungen erneuert, die Vorbereitungen hierzu werden mehrere Monate in Anspruch nehmen, dann kann die Anlage mit Einschränkungen wieder unter Verkehr gehen. Die einspurige Verkehrsführung als Zwischenbetrieb wird für voraussichtlich zwei Jahre andauern.
Während dieser Zwischenbetriebsphase läuft die eigentliche Generalsanierung an. Nach zwei Jahren soll eine volle Öffnung vorgenommen werden. Die Gesamtsanierung wird voraussichtlich 2027 abgeschlossen werden soll. Während der Generalsanierung wird es in Abhängigkeit der Sanierungsphasen unterschiedliche Verkehrsführungen geben.
Während der Vollsperrung erfolgen die Umleitungen über die bestehenden Hauptverkehrsrouten im Stadtgebiet. Grundsätzlich muss mit Verkehrseinschränkungen gerechnet werden. Die Verkehrsteilnehmenden werden um Verständnis gebeten.
Ob die vollständige Sperrung des Fahrlachtunnels Auswirkungen auf die geplante neue Verkehrsführung in der Innenstadt haben wird, oder diese zur Vermeidung einer nicht akzeptablen Belastung der Bewohner und Anlieger gefordert ist, wird nun in den kommenden Tagen geprüft. Eine Entscheidung bezüglich der vorgesehenen Unterbrechung von Fressgasse, Marktstraße und Kunststraße ab Ende August steht demnach noch aus.
Umfahrungsmöglichkeiten
stadtauswärts / Heidelberg:
> Konrad-Adenauer-Brücke - B36 Helmut-Kohl-Straße - Große Holzgasse - Neckarauer Straße
> Kurt-Schumacher-Brücke - Parkring - Bismarckstraße - Reichskanzler-Müller-Straße - Stotzstraße
> B44 Jungbuschbrücke - Luisenring - Friedrichsring - Friedrichsplatz - Augustaanlage
alternativ:
B44 Jungbuschbrücke - Luisenring - Kurpfalzbrücke - Schafweide - Röntgenstraße - Feudenheimer Straße - B38a
stadteinwärts / Ludwigshafen:
B36 Casterfeldstraße - B38a / A 656 - B37 Wilhelm-Varnholt-Allee - Augustaanlage - Friedrichsplatz - Friedrichsring - Luisenring
B36 Ludwigshafener Straße - Stotzstraße - Reichskanzler-Müller-Straße - Bismarckstraße
Neckarauer Straße - Möhlstraße - Viehhofstraße - Reichskanzler-Müller-Straße - Bismarckstraße
Update: Dienstag, 3. August 2021, 18.40 Uhr
Fahrlachtunnel wegen technischer Mängel gesperrt
Mannheim. (pol/mare) Der Fahrlachtunnel in Mannheim wurde gegen 14 Uhr wegen technischen Mängeln voll gesperrt. Die Polizei berichtet von erheblichen Verkehrsbehinderungen.
Seit Dienstagnachmittag ist der Tunnel aus Gründen der Verkehrssicherheit dicht. Und das auf unbestimmte Zeit. Entsprechend kommt es auf den Straßen zum Tunnel in beide Richtungen zu massiven Behinderungen. Auch in der Innenstadt gibt es Verkehrsbeeinträchtigungen.
Ein Polizeihubschrauber ist momentan zur Verkehrsaufklärung im Einsatz. Darüber hinaus ist die Polizei unterwegs, um an neuralgischen Punkten den Verkehr gezielt zu lenken und bei Bedarf verkehrsregelnd einzugreifen.