Viele von ihnen bekommen ein Beatmungsrohr tief in den Hals eingeführt und werden schwer sediert. Eine Tortur, die dem 67 Jahre alten Patrick Aricique erspart blieb. Er wird mit einem weniger invasiven Nasenbelüftungssystem behandelt, das jede Stunde Tausende von Litern lebenserhaltendem Sauerstoff auspumpt.
"Der Tod stand mir unmittelbar bevor. Sie gaben mir Sauerstoff – 60 Liter pro Minute –, damit mein Körper sich wieder regenerieren konnte", erzählt der Bauunternehmer und COVID-19 Patient.
Während die mechanische Beatmung für einige Patienten unvermeidbar ist, wird sie vermehrt zu einer Maßnahme, die weniger systematisch als zu Beginn der Pandemie verwendet wird. Auch Dr. Philippe Gouin, Leiter der Intensivstation am Rouen Hospital, in der Aricique liegt, versucht bei der Behandlung von COVID-19-Patienten so wenig invasive Methoden wie möglich einzusetzen.
"Es ist wahr, dass wir bei all den hier erfolgenden Reanimationen versuchen, bei COVID-19 Patienten die geringste invasive Methode zu benutzen. Und wenn wir dies tun, versuchen wir sie so kurz wie möglich zu halten", so Gouin.
Weniger invasive Behandlungen helfen auch französischen Intensivstationen dabei, inmitten der hohen Zahl neuer Coronavirus-Fälle nicht zusammenzubrechen. Denn sedierte Patienten, die mit mechanischer Beatmung am Leben gehalten werden, besetzen oft über mehrere Wochen, manchmal sogar Monate, wertvolle Intensivbetten. Und auch nachdem sie von der Intensivstation entlassen werden, kann ihr physisches und psychisches Trauma noch Monate andauern.
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