Nach dem diskussionslosen 3:0-Auswärtssieg am Mittwoch hatte eigentlich wieder alles für die Thurgauer gesprochen. Aber Chênois bewies ein weiteres Mal, dass das auf diese Saison hin mit hervorragenden Transfers neu formierte Team durchaus in der Lage ist, im Titelkampf mitzuhalten.
Qualifikationssieger Amriswil gewann zwar den ersten Satz standesgemäss mit 25:20, doch dann kippte die Partie komplett auf die Seite der Gäste. Dem äusserst effizienten Angriffswirbel von Topskorer Strahinja Brzakovic, Jakub Urbanowicz und Dejan Radic hielten die Thurgauer nicht nur im schliesslich gleich mit 16:25 verlorenen zweiten Durchgang nicht stand, sondern auch in den allerdings wesentlich engeren Sätzen 3 und 4. Den dritten entschied nämlich Urbanowicz nach einem tollen Ballwechsel erst mit dem dritten Satzball. Und im ebenfalls lange ausgeglichenen vierten Durchgang konnte sich Chênois erst in der Schlussphase etwas absetzen, wobei auch der mit einer tollen Finte genutzte erste Matchball auf das Konto des Polen ging.
Aussenseiter Chênois kann nach diesem zweiten Auswärtserfolg bereits am nächsten Mittwoch zuhause den Sack zumachen und neun Jahre nach dem letzten Titel endlich wieder einmal Meister werden. Aber das eigentlich als klarer Favorit gestartete Amriswil dürfte in Thônex und dann allenfalls drei Tage später in einer Finalissima nichts unversucht lassen, in diesem Playoff-Final doch noch die Wende zu schaffen.
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