Es regnet, es regnet, die Erde wird nass. Und das ist gut so, denn mehrere trockene Frühjahre und Sommer haben sie ausdörren lassen. Zeit, dass sie sich vollsaugt. Zeit, dass aus dem Wasser von oben Grundwasser unten wird. Im Moment tritt es aber eher als Hochwasser auf: Regen und geschmolzener Schnee lassen die Bäche und Flüsse anschwellen - das füllt Wiesen und Keller, aber nicht die Grundwasserspeicher, denn es verdunstet recht schnell. Und die letzten beiden Winter waren auch nass, haben aber die folgenden Trockenzeiten in vielen Gegenden nicht ausgleichen können. Viele Wälder sind direkt geschädigt, oder indirekt durch hitzebedingten Borkenkäferbefall, und müssen abgeholzt werden. Spätestens bei der Wiederaufforstung stellt sich die Frage: haben wir es da nur mit Extremwetter zu tun oder mit dem Klimawandel? Der soll ja bei uns nach manchen Modellen regelmäßig heiße, sehr trockene Sommer und sehr feuchte, verregnete Winter bringen. Dann müssten wir uns gegen Dürre und Überschwemmungen zugleich rüsten: durch den Anbau robusterer Bäume und weniger anfälliger Mischwälder, durch die Renaturierung von Flussläufen, durch eine andere Wasserwirtschaft. Vieles davon hat schon begonnen, aber die von allen Seiten tropfenden und flutenden Wassermassen lassen es dringlich erscheinen, eine Schippe zuzulegen. Oder in diesem Fall einen Eimer.