Nach der Vereidigung von Joe Biden zum neuen US-Präsidenten wird der Demokrat Bernie Sanders im Netz gefeiert. Der Grund dafür ist sein pragmatisches Outfit. Nun hat sich der 79-jährige Politiker selbst zu den Reaktionen geäußert.
Es war ein Fest der Demokratie: Auf den Stufen des Kapitols legte Joe Biden am Mittwoch seinen Amtseid ab. Im Hintergrund klatschten die ehemaligen Präsidenten George W. Bush, Bill Clinton und Barack Obama begeistert. Lady Gaga sang die Nationalhymne. Das Gedicht der jungen Poetin Amanda Gorman berührte Millionen von Menschen weltweit.PAID Kommentar Inauguration Day 8.22
Doch nach der Zeremonie dominierte vor allem ein Mann die sozialen Medien, der bei der Vereidigung eigentlich keine große Rolle spielte: Bernie Sanders. Der Grund war das Outfit des US-Senator aus Vermont. Mit dicker Winterjacke, auffälligen Strickhandschuhe, blauem Mundschutz und mit verschränkten Armen und Beinen saß der 79-jährige Politiker im Publikum. Es wirkte so, als sei Sanders die fleischgewordene Antithese zum Pomp der Zeremonie.
Dementsprechend amüsierte sich wenig später das Netz über das Foto des fröstelnden Sanders. Findige Menschen im Internet kommentierten es mit witzigen Überschriften oder montierten Sanders in andere Bilder – auf den Eisernen Thron der Fantasysaga "Game of Thrones", in die Jury von "Germany’s Next Topmodel" oder als Sitznachbar von Forrest Gump auf der legendären Parkbank. (Die besten Foto-Montagen findet ihr hier noch einmal.)
In einem Interview mit dem US-Fernsehsender CBS äußerte sich Sanders nun selbst zu den Reaktionen auf sein pragmatisches Outfit. "In Vermont kennen wir uns gut mit Kälte aus – und beschäftigen uns weniger mit Mode", sagte der Politiker und weiter: "Wir halten uns nun einmal warm, und das habe ich gemacht."
Es ist übrigens nicht das erste Mal, dass Sanders mit seiner Bekleidung für Aufsehen sorgt. Die Strick-Handschuhe, die er bei Bidens Amtseinführung trug, erlangten bereits vor etwa einem Jahr bei einem Auftritt des Politikers Berühmtheit, der damals bei den demokratischen Vorwahlen noch als Gegenkandidat zum späteren Sieger Joe Biden antrat. Sie waren ihm von einer Grundschullehrerin zugeschickt worden, die aus Recyclingmaterialien Schals und Handschuhe herstellt.