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Zeitgeschichte | 1990: Lidl belohnt sich

Die Treuhand bietet auf einen Schlag Tausende Betriebe der DDR-Handelsorganisation (HO) zum Verkauf an. Tatsächlich haben sich westdeutsche Konzerne längst bedient

Wenn im historischen Rückblick beschrieben wird, wie sich die Privatisierung der DDR-Wirtschaft vollzog, steht die Industrie im Mittelpunkt. Das ist gewiss berechtigt, denn 3,2 Millionen der 8,5 Millionen Berufstätigen im Osten arbeiteten Ende der 1980er in der Industrie – weit mehr als jeweils im Handel und Handwerk, im Verkehr oder in der Landwirtschaft. Doch auch in den bei der Rückschau stiefmütterlich behandelten Branchen hatten Hunderttausende ihren Arbeitsplatz. Im Einzelhandel belief sich deren Zahl auf 877.000, beschäftigt waren sie in etwa 74.000 Verkaufsstellen, bei denen es sich vorwiegend um Kaufhallen handelte. 187.000 Angestellte bedienten die Kundschaft der Warenhäuser.

In der Sowjetischen Besatzungszone waren nach 1945 die Unternehmen des Binnenhandels zunächst privat geblieben, teilweise auch in genossenschaftliches Eigentum überführt worden. Erst im November 1948 entstand der volkseigene Einzelhandel. Seitdem war der Anteil der privaten Einzelhändler am Umsatz rückläufig und belief sich 1975 nur noch auf knapp 14 Prozent – 1989 auf elf. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich mehr als die Hälfte der Einzelhandelsbetriebe – gemessen am Umsatz – in Volkseigentum. Das heißt, sie gehörten zur staatlichen Handelsorganisation (HO). Etwas mehr als ein Drittel der Geschäfte existierten unter dem Dach der Konsumgenossenschaft. Bei den auch im letzten kompletten Wirtschaftsjahr der DDR noch privat betriebenen Binnenhandelsfirmen handelte es sich überwiegend um Kommissionshändler, die vertraglich an den staatlichen Handel gebunden waren. Dies bedeutete, der juristisch selbstständig bleibende Gewerbetreibende verkaufte seine Waren als Kommissionär im Auftrag des volkseigenen Handels.

Auf die Mitarbeiter in den HO-Betrieben kamen mit den Privatisierungen, die sich nach Einführung der DM am 1. Juli 1990 sofort beschleunigten, die gleichen Herausforderungen zu wie auf die Beschäftigten in der Industrie. Nach dem Verkauf des Geschäfts an einen privaten Bieter, in der Regel einen aus Westdeutschland, hatte der zu entscheiden, was mit einer Verkaufsstelle geschehen sollte. Wer durfte weiterarbeiten? Wer musste damit rechnen, entlassen zu werden? Freilich gab es beim Privatisierungsgeschehen zwischen Industrie- und Handelsbetrieben von Anfang an bemerkenswerte Unterschiede. Die Ausrüstung der von der Treuhand zum Verkauf angebotenen DDR-Industriebetriebe entsprach in der Regel nicht westdeutschen Standards. Die Produktionsstätten wurden stillgelegt oder mussten technologisch aufgerüstet werden, um neue Abnehmer zu gewinnen und dadurch konkurrenzfähig zu sein. Die Betriebe des Binnenhandels waren dagegen fast ohne Umrüstungen profitträchtig. Kaufhallen mutierten zu Supermärkten großer Discounter. In dem Maße, wie dabei die Ostprodukte aus den Regalen verschwanden und durch Erzeugnisse aus dem Westen ersetzt wurden, konnte die für Filialbetriebe im Westen übliche Handelsspanne als Gewinn eingestrichen werden. Das traf immerhin auf mehr als 1.400 HO-Kaufhallen in den ostdeutschen Bundesländern zu. Ab 180 Quadratmeter Verkaufsfläche aufwärts wurden sie von 1990 an zu begehrten Objekten westdeutscher Lebensmitteldiscounter.

„Die Angst, die Konkurrenz könnte schneller vor Ort sein, trieb die Einzelhandelsriesen schon vor der Währungsunion im Juli gen Osten. Kräftige Ellenbogen galten von Anfang an als probates Fortbewegungsmittel“, beschrieb der Spiegel im Dezember 1990 diese Tendenz. Dabei wurde die Kooperation mit bisherigen Verantwortlichen für den DDR-Einzelhandel in den Medien gern als Überlebenshilfe für „SED-Seilschaften“ denunziert. So holte sich beispielsweise im thüringischen Artern der HO-Direktor des Landkreises den etwas exklusiveren Lebensmitteldiscounter Edeka in „seine“ HO-Läden. Vorübergehend signalisierte das blaue „E“ auf gelbem Grund die einzige größere Einkaufsmöglichkeit für die dortige Bevölkerung – Konkurrenz? Fehlanzeige. Noch zwei Fälle von Relevanz seien erwähnt: Bereits Anfang 1990 hatte die Asko AG aus Saarbrücken mit der Bezirksdirektion des volkseigenen Einzelhandels für den Bezirk Dresden einen Vertrag geschlossen. Er gestattete es der Asko AG, durch den Erwerb der Mehrheitsanteile der HO-Filialen alle entsprechenden Geschäfte in dieser Region zu übernehmen. Auf eine ähnliche Weise ging der Bad Homburger Handelskonzern Rewe in der Noch-DDR im ersten Halbjahr 1990 in Potsdam vor. Dort hatte die zuständige HO-Leitung die 14 Verkaufsstellen der Handelsorganisation in der Bezirkshauptstadt im Verwaltungsunternehmen „Märkha“ zusammengeschlossen. In diesem Fall verlief die Aneignung eines regionalen Marktes nach dem Muster, dass Rewe im Frühsommer 1990 49 Prozent der „Märkha“ aufkaufte, um sich so den regionalen Absatzmarkt für Nahrungs- und Genussmittel, für Schuhe, Bekleidung und Haushaltswaren auf einen Schlag zu sichern.

Irgendwann allerdings war das Privatisierungsgebaren der westdeutschen Lebensmittelriesen selbst der Treuhandanstalt zu viel. Deren Vorstand Detlev Karsten Rohwedder ließ deshalb Anfang Oktober 1990 die Gesellschaft zur Privatisierung des Handels (GPH) gründen, die neben den 14 Centrum-Warenhäusern der DDR alle HO-Betriebsstätten und sonstigen Unternehmen des früheren Ministeriums für Handel und Versorgung zwecks „geregelter Privatisierung“ unter ihre Aufsicht nahm. Zunächst war die Treuhandgesellschaft genötigt, sich einen Überblick zu verschaffen. Schließlich hatte es bereits über mehrere Monate hinweg eine „wilde Privatisierung“ gegeben. Wolfgang Bernhardt, Geschäftsführer der GPH, ließ in einer am 26. November veröffentlichten Bekanntmachung mehr als 8.500 Ladengeschäfte und 2.500 Gaststätten der HO neu zur Privatisierung ausschreiben. Wer von den großen Handelsketten weiterhin einsteigen wollte, musste sich erneut bewerben. Grundsätzlich änderten diese Maßnahmen an der Privatisierung des DDR-Einzelhandels nicht viel. Gerade einmal eine Woche lang galt der am 26. November verkündete Privatisierungsstopp. Mehr Zeit blieb kleinen Existenzgründern aus West- und Ostdeutschland – darunter viele der einstigen HO-Angestellten – nicht, um sich gegen die Privatisierungswucht der Großen zu stemmen und für den Kauf eines Ladens zu optieren. Lediglich bei den Apotheken wurde den bisherigen Mitarbeitern generell ein Vorkaufsrecht eingeräumt. Bis Ende 1992 konnten nur diejenigen Personen oder Personengruppen Apotheken im Osten kaufen oder pachten, die schon vor dem 3. Oktober 1990 in den nunmehr neuen Bundesländern gelebt oder als ehemalige Bürger der DDR ihren Wohnsitz wieder in den Osten zurückverlegt hatten.

Um auf den Einzelhandel zurückzukommen – auch nach der Treuhand-Ausschreibung von November 1990 dominierte der Handelskonzern Tengelmann in Schwerin den Einzelhandel ebenso wie Edeka in Artern. Die durch den Großhändler übernommenen Läden hatten sonstige Wettbewerber nicht zu fürchten, wohl aber die Konkurrenz anderer Handelsriesen, denen Tengelmann Anfang der 1990er Jahre im Preiskampf einen Teil der Kunden abgenommen hatte.

Die als Konsequenz der geschilderten Vorgänge und Maßnahmen bei der Privatisierung der HO-Betriebe entstandene Gesamtbilanz sah gemäß einem Rückblick der Welt vom 16. November 1998 folgendermaßen aus: Von 27.000 Verkaufsstellen sowie etwa 3.000 Cafés, Restaurants und Hotels, die zur HO gehörten, wurden insgesamt 23.300 an private Investoren verkauft. Was übrig blieb, teilte das Schicksal einer weitaus größeren Zahl von Industriebetrieben: Sie fanden keine Käufer und hatten sich erledigt. Es bestehe für sie keine Aussicht, rentabel zu werden, hieß es. Anders gesagt: Mit ihnen war kein Geschäft zu machen. Profitträchtig zu sein, das war letztlich das einzige Kriterium für die Fortexistenz der früheren HO-Unternehmen, als sie auf dem freien Markt zu haben waren.

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