Von Hans-Dieter Siegfried
Wiesloch. Insgesamt 150 Haushalte aus der Straße "Zur Tuchbleiche" und angrenzender Nebenstraßen haben sich mit einer Unterschriftenaktion an die Mitglieder des Gemeinderats gewandt. Dabei geht es in erster Linie darum, den Bereich "Zur Tuchbleiche" nach Abschluss der Baumaßnahmen in der Hauptstraße (zwischen Kreisel an der Stadt-Galerie und der Ringstraße) nicht in beide Fahrtrichtungen zu öffnen.
In der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt war vor Kurzem dieses Thema schon besprochen worden, eine endgültige Entscheidung über das "Wie" der geplanten Aktivitäten fällt in der kommenden Woche im Gemeinderat. "Wir fordern, die Tuchbleiche nach Beendigung der Ausbauarbeiten in der Hauptstraße wieder als Einbahnstraße einzurichten und die Öffnung in Ost-West Richtung, falls überhaupt nötig, wieder zurückzunehmen", heißt es in der E-Mail von Bernd Schultheiss im Namen der Initiatoren der Unterschriftensammlung an die Gemeinderäte. Dies müsse in der zu beschließenden Vorlage "verbindlich festgehalten" werden. Wichtig sei es zudem, die Belastungen in dem genannten Bereich während der Umbauaktivitäten "so gering wie möglich" zu halten.
Der Forderungskatalog umfasst weiterhin das Thema "Geschwindigkeitsreduzierung". So sollen die derzeitigen Straßenschwellen oder möglicherweise eine Alternative wie die Bremsschwellen "Berliner Kissen" auf jeden Fall später beibehalten werden. "Auch wenn dies vereinzelt als lästig empfunden wird, hat die Unterschriftensammlung gezeigt, dass sie mehrheitlich als wichtiger Beitrag zur Verkehrssicherheit gesehen werden. Wir fordern daher, dass auch dies verbindlich Teil der Beschlussfassung wird", heißt es weiter in dem Schreiben. Dies bedeutet, sollten die Schwellen während der Öffnung in beide Richtungen entfernt werden, sind diese später wieder einzusetzen.
An der Sitzung des Ausschusses für Technik und Umwelt hatten in der vergangenen Woche etwa 50 Anwohnerinnen und Anwohner der Tuchbleiche teilgenommen. "Dies zeigt, dass die Anwohner der Tuchbleiche sehr besorgt sind über das, was auf sie zukommt", steht im Anschreiben. Leider seien die Bedenken und Sorgen nicht ausgeräumt, sondern eher noch verschärft worden. Deshalb habe man sich spontan entschlossen, die jetzt erfolgte Unterschriftenaktion zu starten. Denn unter den gegebenen Lockdown-Bedingungen und den engen Zeitrahmen hätten kaum Möglichkeiten bestanden, angemessen zu reagieren. Die jetzt beschlossene Vorgehensweise trage der Tatsache Rechnung, dass die Tuchbleiche mitten durch ein großes Wohngebiet führe. Eine zusätzliche Belastung durch Lärm, Feinstaub und Abgase müsse daher vermieden werden. Die Sicherheit der Fußgänger, insbesondere der Kinder und der alten Mitbürger dürfe sich nicht verschlechtern. Zu berücksichtigen sei außerdem, dass die Straße von vielen Kindern auf dem Weg zum Kindergarten, zur Schule oder zum Spielplatz überquert werden müsse.
Anja Dahner vom Tiefbauamt der Stadt habe am Telefon mehrfach darauf hingewiesen, dass sie das Wohl der ganzen Gemeinde im Auge habe. "Das haben wir auch. Allerdings gehört dazu auch, dass man alles dafür tut, den Durchgangsverkehr aus der Stadt herauszudrängen und ihn nicht noch erleichtert", so das Statement der Unterzeichner. "Bitte stimmen Sie am 18. November für eine Lösung, bei der die Wohnqualität in dem betroffenen Bereich erhalten bleibt und orientieren Sie sich nicht an dem überholten Bild einer autofreundlichen Stadt", heißt es in dem Schreiben an den Gemeinderat.